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CSD in Eberswalde unter erhöhtem Polizeischutz

Der CSD in Eberswalde findet unter erhöhtem Polizeischutz statt. (Symbolbild) / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Der CSD in Eberswalde findet unter erhöhtem Polizeischutz statt. (Symbolbild) / Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Der Christopher Street Day in Eberswalde trifft am Samstag auf ein AfD-Sommerfest. Die Stimmung ist angespannt. Nach dem gewaltsamen Angriff in Bad Freienwalde rüstet die Polizei auf.

Unter erhöhtem Schutz wollen queere Menschen am Samstag in Eberswalde im nordöstlichen Brandenburg bei einem Christopher Street Day (CSD) auf die Straße gehen. Nach dem gewaltsamen Angriff einer Gruppe Vermummter auf ein Fest für Vielfalt im knapp 20 Kilometer entfernten Bad Freienwalde stockt die Polizei ihren Kräfteeinsatz auf. Zudem will sich am Samstagnachmittag auch die AfD auf dem Marktplatz der Stadt versammeln. Brandenburgs Polizeipräsident Oliver Stepien plant laut Behörde, sich die Lage vor Ort anzuschauen. 

CSDs sehen sich deutschlandweit zunehmend queerfeindlichen Attacken ausgesetzt. Gruppen junger Rechtsextremisten rufen zu Gegenaktionen auf. In Berlin-Marzahn etwa ist am Samstag eine Demonstration aus der rechtsextremistischen Szene gegen eine «Pride Parade» angemeldet.

Veranstalter erwarten um die 1.500 Demonstranten beim CSD

Die Organisatoren des zweiten CSD in Eberswalde im Kreis Barnim wollen gerade nach der Attacke in Bad Freienwalde ein Zeichen setzen, dass sie sich nicht einschüchtern lassen. Am Nachmittag (13.00) soll der bunte Demonstrationszug durch die Innenstadt starten. 

Beim ersten CSD in der Stadt Eberswalde waren laut Veranstalter rund 1.000 Teilnehmer dabei. «Das werden wir dieses Jahr übertreffen», sagte Maximilian Armonies vom CSD-Team. Die Organisatoren erwarten um die 1.500 bis 2.000 Menschen. 

Die Stadtspitze in Eberswalde unterstützt den CSD. Auf Anfrage hieß es: «Auch wenn wir wissen, dass der CSD nicht von allen gleichermaßen begrüßt wird, sehen wir ihn als einen friedlichen Ausdruck gesellschaftlicher Offenheit und Empathie (...).» Die Stadt rief zur Besonnenheit auf. 

Auch Staatsschutz-Beamte beim CSD unterwegs

Nach einer neuen Lagebeurteilung wegen des Angriffs in Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) setzt die Polizei mehr Kräfte in Eberswalde ein, um Störungen zu verhindern. Auch Staatsschutz-Beamte und Polizisten mit Hunden werden vor Ort sein, wie ein Sprecher sagte.

Die AfD hat zudem auf dem Marktplatz in Eberswalde ein Sommerfest ab 15.00 Uhr angemeldet. Dazu wird unter anderem ihr Landesvorsitzender René Springer erwartet. Aus den Reihen der AfD in Eberswalde wird ein Verbot der Regenbogenfahne an öffentlichen Gebäuden wie dem Rathaus gefordert. Die Landes-AfD wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet. Eine Höherstufung als gesichert rechtsextremistische Bestrebung liegt vorerst wegen eines Gerichtsstreits auf Eis. 

Die queere Community will gerade auch auf dem Land in Brandenburg Gesicht zeigen. CSDs sind im Juli noch in Falkensee, Wittenberge, Luckenwalde, Neuruppin, Bad Belzig und Bernau bei Berlin geplant.

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