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Jeder fünfte Berliner armutsgefährdet - hohe Mieten belasten

Auch viele ältere Berliner sind von Armut betroffen. (Archivbild) / Foto: picture alliance / Sebastian Gollnow/dpa
Auch viele ältere Berliner sind von Armut betroffen. (Archivbild) / Foto: picture alliance / Sebastian Gollnow/dpa

In Berlin leben viele in prekären Verhältnissen. Besonders betroffen: Kinder und Alleinerziehende. Welche Rolle hohe Mieten und Wohnungsknappheit dabei spielen, offenbart der Sozialbericht des Senats.

Jeder fünfte Mensch in Berlin ist armutsgefährdet – Tendenz steigend. Besonders betroffen sind Kinder, Alleinerziehende sowie Menschen mit Migrationsgeschichte und geringer Qualifikation. Dies ist ein Ergebnis des Sozialberichts 2025, den der Berliner Senat gebilligt hat. 

In der Hauptstadt sind auch etwa sieben Prozent der Rentnerinnen und Rentner arm. Der Anteil ist fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Die Armut konzentriert sich in Berlin stark; Brennpunkte sind unter anderem Neukölln, Mitte, Spandau und Marzahn-Hellersdorf.

Bei der Kinderarmut gibt es zwar einen Rückgang, doch lebt weiter etwa jedes vierte Kind in einem Haushalt, der Bürgergeld bezieht. In einigen Quartieren ist sogar jedes zweite Kind arm.

Viel Geld geht für die Miete drauf

Die Wohnungsknappheit und steigende Mieten verschärfen laut dem Bericht die Lage. Es gibt zum einen viel mehr Wohnungslosigkeit. Und zum anderen gelten rund ein Fünftel aller Haushalte als übermäßig belastet, weil sie mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für die Bruttokaltmiete abzweigen müssen. 

Als armutsgefährdet gilt, wessen Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens beträgt. Bundesweit ist jedes siebte Kind armutsgefährdet. 

Erstmals wurde auch der Reichtum in Berlin mit betrachtet. Rund neun Prozent der Bevölkerung gelten laut dem Sozialbericht als «einkommensreich»; sie wohnen laut dem Sozialbericht vor allem in Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Pankow. Zwischen 2015 und 2021 hat sich die Zahl der Spitzenverdiener mit mehr als einer Million Euro Jahreseinkommen fast verdoppelt. Das Vermögen sei «extrem ungleich verteilt», hieß es in einem Faktenblatt des Senats.

Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) sagte dazu: «Die soziale Ungleichheit steigt in Deutschland und auch in Berlin. Und die soziale Spaltung ist insgesamt natürlich für den sozialen Frieden nicht so gut.» 

Hälfte der Bevölkerung besitzt maximal 5.600 Euro

Das durchschnittliche Vermögen in Berlin liegt laut dem Bericht bei etwa 57.000 Euro, aber die Hälfte der Bevölkerung besitzt maximal 5.600 Euro. Weiter hieß es: «Vermögen konzentriert sich bei Älteren, Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und hoher Bildung.» Der Umfang von Erbschaften und Schenkungen sei zwischen 2015 und 2023 ebenfalls deutlich gestiegen, und zwar stärker als im Bundesdurchschnitt.

Veröffentlicht wird der neue Sozialbericht voraussichtlich im ersten Quartal 2026. Er erscheint künftig jährlich.

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