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Internet-Post gegen Juden - Polizei führt Gefährderansprache

Die Polizei in Brandenburg geht einem inzwischen gelöschten Facebook-Eintrag nach, der sich gegen Juden richtete. (Symbolbild) / Foto: Soeren Stache/dpa
Die Polizei in Brandenburg geht einem inzwischen gelöschten Facebook-Eintrag nach, der sich gegen Juden richtete. (Symbolbild) / Foto: Soeren Stache/dpa

Nach einem antisemitischen Internet-Post spricht der Betreiber einer Schneiderei von einer gehackten Facebook-Seite und erhebt selbst Vorwürfe. Die Polizei sucht den Kontakt und ermittelt.

Die brandenburgische Polizei hat nach einem antisemitischen Eintrag auf der Facebook-Seite einer Änderungsschneiderei Ermittlungen eingeleitet. Es sei eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung aufgenommen worden, teilte die Polizeidirektion mit. Der Inhaber weist die Vorwürfe von sich.

Mit der Person, die den Text nach derzeitigen Polizei-Erkenntnissen verfasst und veröffentlicht haben soll, soll eine sogenannte Gefährderansprache durchgeführt werden, so die Polizei weiter. Bei einer Gefährderansprache kontaktiert die Polizei eine Person, um mit ihr über mögliche rechtliche Konsequenzen des Verhaltens zu sprechen.

Auf der Facebook-Seite einer Änderungsschneiderei und Reinigung war vor Tagen ein Eintrag zu lesen, in dem Juden Hausverbot ausgesprochen wurde. Der Post wurde dann gelöscht. 

Internetseite gehackt?

Wer als Beschuldigter in dem Strafverfahren gilt, wollte die Polizei nicht mitteilen und verwies auf den Persönlichkeitsschutz. Der Post in dem Sozialen Netzwerk sei der Polizei durch einen internen Hinweis bekanntgeworden. 

Mehmet Uyar, der mit seinem Vater zwei Geschäfte in Kleinmachnow und Calau betreibt, sagte der dpa, die Internetseite sei gehackt worden. Als Geschäftsleute behandelten sie jeden Kunden gleich. Später schrieb er bei Instagram auch von einer «Diffamierung». Die Polizei-Sprecherin sagte der dpa zu den Aussagen über eine möglicherweise gehackte Internetseite lediglich: «Es wird in alle Richtungen ermittelt.» 

Geschäftsbetreiber spricht von Neidern und Diffamierung

Auf der Instagram-Seite der Änderungsschneiderei war am Montagabend dann zu lesen: «Seit ein, vielleicht auch zwei Tagen ist meine Facebook-Seite von Neidern gehackt worden, die mich aus Calau vertreiben wollen.» Der Beitrag war bei den sogenannten Instagram-Stories zu lesen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. 

Uyar schrieb: «Ich bin weit entfernt davon ein Antisemit zu sein. Genau so wenig wie mein Vater, der unsere andere Niederlassung in Kleinmachnow betreibt. Nach unserer Wahrnehmung handelt es sich dabei um eine Diffamierung die aus einem ausländerfeindlichen Motiv gemacht wurde.»

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