Berliner Autofahrerinnen und Autofahrer können Parkausweise in naher Zukunft womöglich für mehrere Bereiche in der Hauptstadt beantragen. Das sieht das erwartete Gesamtkonzept zum Anwohnerparken vor, wie Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) der Deutschen Presse-Agentur sagte.
«Ich muss auch berücksichtigen, dass Menschen nicht nur dort parken möchten, wo sie wohnen, sondern häufig auch einen bestimmten anderen oder zwei bestimmte andere Punkte haben in der Stadt, wo ihr Verkehrsbedürfnis sie immer wieder hinführt», sagte Bonde. Das müsse man in einem Gesamtkonzept mitbedenken.
Anwohnerparken kostet derzeit pro Jahr nur 10,20 Euro
Aktuell kann in Berlin pro Auto nur ein Anwohnerparkausweis für eine bestimmte Parkzone beantragt werden. Für alle anderen Bereiche mit Parkraumbewirtschaftung müssen Parktickets gezogen werden. Das dürfte sich ändern - zumindest in bestimmten Fällen. «Ich muss das Verkehrsbedürfnis für die Bereiche nachweisen, ich kann mir da nicht irgendwas einfach aussuchen», sagte die Senatorin.
Auch der Jahrespreis für die Parktickets dürfte sich deutlich erhöhen. «Wenn ich nur das Anwohnerparken nähme, dann hielte ich einen Preis von 80 bis 120 Euro pro Jahr für angemessen», sagte Bonde. Derzeit sind pro Jahr 10,20 Euro fällig. «Man muss aber gucken: Was bietet denn dann das Gesamtkonzept - außer Anwohnerparken? Danach muss sich dann der Preis bemessen», ergänzte die Senatorin.
Parkraumbewirtschaftung ohne Parkdruck «Gängelung»?
Das Konzept soll noch im laufenden Jahr vorgestellt werden - «und zwar dann zwischen den Regierungsfraktionen abgestimmt», erklärte Bonde. Eine Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung ist möglich, pauschal für das gesamte Stadtgebiet lehnt Bonde sie aber ab. «Es kommt ganz darauf an, wo Parkdruck besteht. In den Außenbezirken, also zum Beispiel da, wo ich wohne, da gibt es keinen Parkdruck, null Komma null», sagte die Senatorin. «Da brauche ich auch aus meiner Sicht keine Parkraumbewirtschaftung. Das wäre nur Gängelung der Anwohnerinnen und Anwohner.»
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