Das Sommerwetter zog in den vergangenen Tagen viele Menschen in die Berliner Parks und an die Seen - aber auch einige Tiere sind etwas früher in der Stadt anzutreffen als sonst. Nachtigall, Schwalbe, Laubsänger, Kuckuck und andere Sommervögel seien bereits in der Stadt gelandet, sagte Stadtnaturexperte Derk Ehlert der Deutschen Presse-Agentur.
Dies liegt laut Ehlert unter anderem an der großen Trockenheit. Zum einen ziehen die meisten Vögel nicht bei Regen, zum anderen hatten viele Zugvögel Rückenwind.
Maikäfer fliegt auch schon
Die Vögel sind aber nicht die einzigen, die in diesem Frühling schon eher da sind: Auch der Maikäfer fliegt zwei bis drei Wochen früher durch Berlin als sonst. Laut Ehlert ist der frühe Flug eine Wohltat für viele Tiere: Füchse, Fledermäuse und Igel könnten die Käfer fangen. Vor allem die gerade aus dem Winterschlaf erwachten Igel hätten es zurzeit schwer, Nahrung zu finden, weil die Regenwürmer sich wegen der Trockenheit tiefer in der Erde verstecken.
Dürre macht Natur zu schaffen
Ehlert blickte mit großer Sorge auf die Dürre der vergangenen drei Monaten - der Februar, März und April seien viel zu trocken gewesen. Nicht nur dem Igel machte die Trockenheit zu schaffen, sondern auch den Pflanzen, die gerade ihre Blätter austrieben und dafür kräftigen Regen benötigten.
Dass die Bäume so grün sind, liege vor allem daran, dass sie im Herbst schon Knospen vorgebildet und aus den beiden Vorjahren genügend Energie in den Wurzeln gesammelt haben.
Ein Bad für Vögel
Was können die Menschen tun, um den Tieren und Pflanzen durch die trockenen Wochen zu helfen? Ehlert rief die Berliner dazu auf, Schälchen mit Wasser rauszustellen, damit die Vögel sich darin baden können. Im Herbst sollten die Stadtbewohner herabgefallenes Laub liegen lassen. Die Blätter böten nicht nur Schutz für Tiere, die Winterschlaf halten. Sie schützten in trockenen Monaten auch vor Verdunstung, sagte Ehlert.
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