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DFB ermittelt nach Rassismus-Vorfällen im Pokal

Nach beleidigenden Äußerungen von der Tribüne wurde die Partie kurzzeitig unterbrochen.  / Foto: Jan Woitas/dpa
Nach beleidigenden Äußerungen von der Tribüne wurde die Partie kurzzeitig unterbrochen. / Foto: Jan Woitas/dpa

Rassismus ist im Fußball ein großes Problem. Zwei Fälle in Sachsen und Brandenburg trüben das DFB-Pokalwochenende. Das beunruhigt auch den FIFA-Boss. Der Chef des Weltverbandes fordert Maßnahmen.

Der Deutsche Fußball-Bund hat nach den Rassismus-Vorfällen bei DFB-Pokalspielen in Leipzig und Potsdam Ermittlungen aufgenommen. «Der Kontrollausschuss untersucht die Vorgänge und leitet Ermittlungen gegen die jeweiligen Vereine ein», sagte ein Verbandssprecher der dpa. Üblicherweise werden dazu erst einmal Stellungnahmen aller Beteiligten angefordert.

Bei der Partie von Lok Leipzig gegen den FC Schalke 04 (0:1 n.V.) hatte Gästespieler Christopher Antwi-Adjei dem Schiedsrichter eine rassistische Beleidigung von der Tribüne gegen ihn kenntlich gemacht. Schiedsrichter Max Burda unterbrach die Partie beim Stand von 0:0 für wenige Minuten. Antwi-Adjei berichtete nach dem Spiel, dass von der Tribüne das «N-Wort» gerufen wurde. Mit dem Begriff «N-Wort» wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben.

Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen seien, wurde die Begegnung fortgesetzt. Der Schalke-Profi wurde bei Ballkontakten anschließend von vielen Leipziger Zuschauern ausgepfiffen. Antwi-Adjei hat mittlerweile Anzeige erstattet und die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Die Leipziger Polizei registrierte insgesamt 17 Straftaten bei dem Spiel, darunter mehrere Körperverletzungsdelikte sowie Sachbeschädigungen. Hinsichtlich des Grunds für die Spielunterbrechung hat die Behörde Ermittlungen wegen Beleidigung aufgenommen.

Reaktion sogar vom FIFA-Präsidenten

Anders fiel die Reaktion von Fans im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion nach einer Beleidigung eines Profis des 1. FC Kaiserslautern im Pokalspiel bei RSV Eintracht Stahnsdorf (0:7) aus. Durch ein schnelles Eingreifen von Zuschauern und Sicherheitsdiensten konnte der Täter ermittelt werden. Beide Fanlager skandierten «Nazis raus». 

Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte die Vorfälle scharf verurteilt. Vom DFB und der deutschen Polizei erwartet der Schweizer nun Aufklärung und eine Bestrafung der Täter.

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