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Potsdam geht mit großem Kandidaten-Feld in die OB-Wahl

Stadtoberhaupt in Potsdam gesucht: Am 21. September steht die Wahl eines neuen Oberbürgermeisters an. (Archivbild) / Foto: Michael Bahlo/dpa
Stadtoberhaupt in Potsdam gesucht: Am 21. September steht die Wahl eines neuen Oberbürgermeisters an. (Archivbild) / Foto: Michael Bahlo/dpa

Wer schafft es an die Spitze der Landeshauptstadt Potsdam? Nach der Abwahl des Sozialdemokraten Schubert buhlen jetzt viele um den Posten. Es dürfte spannend werden am 21. September.

In der Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam beginnt der Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters. Nach der Abwahl des umstrittenen früheren SPD-Oberbürgermeisters Mike Schubert stimmen die Bürgerinnen und Bürger am 21. September über ein neues Stadtoberhaupt ab. «Es ist prinzipiell ein gutes Zeichen, wenn sich viele Kandidierende finden, die sich so ein Amt zutrauen», sagte der Politologe an der Universität Potsdam, Werner Krause, der Deutschen Presse-Agentur. 

Rund 143.000 Wahlberechtigte werden voraussichtlich zwischen sieben Kandidaten wählen können, die entweder von Parteien nominiert wurden oder deren Unterstützung erhalten. Außerdem haben Einzelbewerber Ambitionen angekündigt. Über die Zulassung der Kandidaten muss aber letztlich noch der Wahlausschuss an diesem Freitag entscheiden. Ab Montag dürfen laut Wahlleitung auch Wahlplakate hängen.

Eine große Auswahl an Kandidaten ist nicht ungewöhnlich: 2018 traten sechs Politiker zur OB-Wahl an, bei der Wahl in Rostock 2022 waren es sogar 17 Bewerberinnen und Bewerber.

Diese Kandidaten wollen bei der OB-Wahl antreten 

Die Parteien wollen nun diese Politiker ins Rennen schicken: Severin Fischer (SPD), Clemens Viehrig (CDU), Noosha Aubel (parteilos mit Unterstützung der Grünen/Die Andere/Volt), Dirk Harder (parteilos/tritt für die Linke an), Chaled-Uwe Said (AfD) und Michael Reichert (Freie Wähler). Vor kurzem gab dann noch die Satirepartei Die Partei bekannt, dass sie Alexander Dietmar Wietschel aufgestellt hat.

Wahlleiter Stefan Tolksdorf sagte, es sei mit hoher Wahrscheinlich von einer Stichwahl auszugehen. Diese wird notwendig, wenn im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit von 50 Prozent erreicht.

Politikwissenschaftler: SPD ohne Amtsbonus? 

Der Politologe Krause rechnet jedenfalls mit einer spannenden Wahl. Es sei überhaupt nicht klar, wer den Sprung in die Stichwahl schaffen könne, sagte er. Eine Frage sei, ob die SPD mit Ballast in die Wahl gehe nach dem langen Streit um deren Ex-Oberbürgermeister Schubert. 

Potsdam gilt eigentlich als SPD-Hochburg - seit der Wende stellten die Sozialdemokraten das Stadtoberhaupt. Bei der Stichwahl 2018 konkurrierten Schubert und eine parteilose Kandidatin, die für die Linke ins Rennen ging. 

Bürgerentscheid im Mai macht vorzeitige OB-Wahl nötig

Ex-OB Schubert war im Mai per Bürgerentscheid aus dem Amt gewählt worden. Mehrere Stadtfraktionen warfen ihm Missmanagement und Stillstand vor. Er galt auch wegen einer Affäre um kostenlose Eintrittskarten für Sportveranstaltungen als beschädigt. Nun wird ein neues Stadtoberhaupt rund ein Jahr früher gewählt als zuvor vorgesehen. 

Der Wahlkampf fällt in die Zeit der Sommerferien. Offen ist, wie gut es den Parteien gelingt, bis zum 21. September Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Die Wahlbeteiligung hatte 2018 bei 53,0 Prozent gelegen, in der Stichwahl sank sie auf unter 40 Prozent.

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