Die Militärseelsorge in Brandenburg will künftig noch enger international zusammenarbeiten. «Besonders im Hinblick auf aktuelle und zukünftige Konflikte ist es entscheidend, dass wir beispielsweise Informationen über die Auslandseinsätze unserer Militärrabbiner länderübergreifend austauschen», erklärte der Militärbundesrabbiner Zsolt Balla. Das helfe, Strategien zu entwickeln, wie man im Ernstfall dort sein könne, wo man am meisten gebraucht werde.
Rund 50 Militärrabbiner aus Deutschland und anderen Ländern hatten sich seit Montag in Berlin getroffen. Dabei ging es insbesondere um die Herausforderungen der Militärseelsorge in Krisenzeiten und Möglichkeiten der Kooperation. Zum ersten Mal fand ein solches Treffen auf Betreiben des Militärrabbinats in Deutschland statt.
Seelsorge und Unterstützung
Es sei die Aufgabe der Rabbiner, nicht ausschließlich im Ernstfall Seelsorge und Unterstützung anzubieten, sagte der oberste Militärrabbiner Balla. An fünf Außenstellen des Militärrabbinats befinden sich jeweils zwei Rabbiner der beiden Hauptströmungen im Judentum - dem liberalen und dem orthodoxen Judentum. Zuletzt wurde ein orthodoxer Rabbiner im Brandenburger Führungskommando in Schwielowsee in sein Amt eingeführt.
Eine Kernaufgabe der Rabbiner sind Seelsorgeangebote für alle Soldaten, nicht nur die jüdischen Glaubens. Es geht nach Angaben der Rabbinats darum, den Soldaten in schwierigen Situationen ein offenes Ohr zu schenken.
In Deutschland gibt es sieben Militärrabbiner. Grundlage der jüdischen Militärseelsorge ist ein Staatsvertrag von 2019 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Zentralrat der Juden. Es gehe um die Sichtbarkeit der Juden und die Verwurzelung jüdischen Lebens in einer zentralen Einrichtung Deutschlands, sagte Mark Dainow, Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland.
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