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Raubüberfall in «Polizei»-Shirts – Angeklagter gesteht

Falsche Polizisten überfielen einen Getränkemarkt in Berlin-Moabit. Einer der Täter steht rund fünf Monate später vor Gericht. (Symbolbild)  / Foto: Jens Kalaene/dpa
Falsche Polizisten überfielen einen Getränkemarkt in Berlin-Moabit. Einer der Täter steht rund fünf Monate später vor Gericht. (Symbolbild) / Foto: Jens Kalaene/dpa

Zwei Männer gelangen als angebliche Polizisten in das Büro eines Getränkehandels. Sie attackieren Mitarbeiter, plündern den Tresor. Doch mit der Beute von über 100.000 Euro kommt das Duo nicht weit.

Gekleidet in schwarzen T-Shirts mit der Aufschrift «Polizei» sollen zwei Männer einen Getränkemarkt überfallen haben. Rund fünf Monate später hat ein 22-Jähriger vor dem Berliner Landgericht gestanden. Der Komplize habe verlangt, dass er sich an der Tat beteilige, um Schulden zu begleichen, erklärte der Angeklagte zu Prozessbeginn. Als er nach dem Überfall von einem Zeugen festgehalten wurde, habe er zwar ein Messer gezogen, aber nicht in Richtung des Mannes gestochen.

Die Anklage lautet unter anderem auf schweren Raub, Körperverletzung und Amtsanmaßung. Das Duo soll den Markt in Berlin-Moabit am 28. März betreten, sich als Polizisten ausgegeben und eine Steuerprüfung vorgetäuscht haben. In ihrer Verkleidung seien die Männer in das Büro des Geschäftsführers gelangt – der bislang noch flüchtige Komplize sei mit einer Pistole bewaffnet gewesen. Der Geschäftsführer und eine Mitarbeiterin seien gefesselt worden.

Täter bekam Kleinkraftrad nicht gestartet

Mit dem Schlüssel des 60-jährigen Mannes sollen die Täter 100.000 bis 130.000 Euro aus dem Tresor entwendet haben. Die Opfer hätten sich allerdings befreien und um Hilfe rufen können. Ein Zeuge habe die Verfolgung aufgenommen. Der Mittäter des 22-Jährigen sei auf einem Motorroller geflohen - ohne Beute. Diese hatte der 22-Jährige dabei, der sein Kleinkraftrad nicht gestartet bekam, heißt es in der Anklage. Im Gerangel mit dem Verfolger soll der 22-Jährige diesen geschlagen und ein Klappmesser gezogen haben.

Der Angeklagte sagte, der Mittäter habe die Pistole, Kleidung und Klebeband mitgebracht. «Bei dem Überfall sagte er mir, was ich machen sollte, ich habe gezittert», schilderte der 22-Jährige. Vor etwa zwei Jahren sei er bei dem Komplizen eingebrochen und habe Kokain gestohlen. «Er verlangte deshalb 18.000 Euro von mir, er setzte mich unter Druck.»

Der 22-Jährige, der damals als Reinigungskraft tätig war, wurde am Tattag festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 11. September fortgesetzt.

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