Brandenburgs Innenminister René Wilke hält im Kampf gegen die Radikalisierung von Jugendlichen mehr Aufklärung über Gefahren im Internet für nötig. «Was ich als wohl größtes Problem momentan wahrnehme, ist die Tatsache, dass was in den sozialen Medien passiert, auf eine weitgehend ungeschützte Öffentlichkeit trifft», sagte der parteilose Politiker Wilke bei einer Sitzung des Haushaltsausschusses im Landtag. Er sprach von einer riesigen Gefahr, dass soziale Medien instrumentalisiert würden, zum Ort von Manipulation und Sabotage würden.
Wilke: Mehr Zusammenarbeit mit Schulen
«Ein Großteil unserer Gesellschaft ist darauf nicht vorbereitet», sagte der Innenminister. «Wenn wir da nicht rangehen, dann haben wir gesellschaftlich ein anwachsendes Problem.» Er setzt auf eine stärkere Zusammenarbeit mit den Schulen. «Da passiert etwas gesellschaftlich», sagte Wilke. «Das wird auch eine Aufgabe sein von meinem Haus, auch noch enger mit Schulen in Kooperation zu gehen.» Es gehe um Präventionsangebote, um junge Menschen auf Gefahren hinzuweisen.
Radikalisierung in der rechten Szene
Die Sicherheitsbehörden beobachten eine Radikalisierung junger Menschen in der rechten Szene, vor allem im Süden Brandenburgs. Es gibt bereits Präventionsangebote der Sicherheitsbehörden an den Schulen. Der damalige Brandenburger Verfassungsschutzchef Jörg Müller hatte im April von einer neuen Entwicklung in der Neonazi-Szene gesprochen, da die Anhänger sehr jung seien. Bei einer Razzia waren im Mai fünf Verdächtige einer mutmaßlichen rechten Terrorgruppe im Alter zwischen 14 und 18 Jahren festgenommen worden.
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