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Großer Gegenprotest während rechtsextremer Demo in Berlin

100 Menschen sind für die Demonstration angemeldet. / Foto: Fabian Sommer/dpa
100 Menschen sind für die Demonstration angemeldet. / Foto: Fabian Sommer/dpa

Neonazis wollen am Samstag durch Berlin-Mitte ziehen. Zu Veranstaltungsbeginn halten sich Gegner und Demonstranten zahlenmäßig etwa die Waage.

Rund 1.200 Menschen haben sich laut Polizeiangaben am Samstag einer Neonazi-Demonstration mit etwa 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Berlin-Mitte entgegengestellt. Der Neonazi-Aufzug startete am Berliner Dom und sollte am S-Bahnhof Friedrichstraße enden. Die Gegenveranstaltung blockierte den Weiterzug der rechtsextremen Demo jedoch an der Schlossbrücke, die an der Museumsinsel liegt. 

Die Teilnehmer konnten ihren Marsch daher nicht fortsetzen und führten ihre Veranstaltung als Kundgebung weiter. Gegen 15.30 Uhr wurde die Demonstration beendet, wie Polizeisprecher Florian Nath mitteilte. 

Kurz danach seien einige Teilnehmer aus den entgegengesetzten Lagern aneinandergeraten, sagte Nath. Polizisten hätten sie getrennt. Rund 300 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz.

Verbotene Symbole und vier Festnahmen

Die Neonazi-Demonstration wurde von der rechtsextremen Partei Die Heimat, ehemals NPD, angemeldet. Laut Polizei wurden vier Teilnehmer der Kundgebung vorübergehend festgenommen. Es wird unter anderem wegen des Verdachts des Verwendens verbotener Symbole ermittelt, berichtete Sprecher Nath. Auf Seiten der Gegendemonstration werde wegen Sachbeschädigung und dem Widerstand gegen Ordnungsbeamte ermittelt. 

Demonstranten hielten ein Transparent mit dem Spruch «Grenzen Dicht!» in den Händen. Darauf war auch ein weißes Schaf aufgemalt, das ein schwarzes Schaf mit den Hinterbeinen wegkickt. 

Ein Demonstrant zeigte eine Geste, bei der Daumen und Zeigefinger zu einem Kreis geformt und die restlichen Finger nach oben gestreckt werden. Dies wird von Rechtsextremen verwendet, um «White Power» darzustellen. Die drei Finger in der Luft sollen ein W zeigen, der Kreis aus Daumen und Zeigefinger stehen für das P.

Aus den Gegenprotesten heraus kam es den Angaben der Polizei zufolge vereinzeln zu Flaschenwürfen. 

Rechtsextreme Jugendgruppe «Deutsche Jugend Voran» mit dabei

Rechtsextreme Gruppen hatten in sozialen Medien mit einem populistischen Spruch für den Marsch mobilisiert. Es waren drei Gegendemonstrationen angekündigt, eine davon von der Initiative «Omas gegen Rechts».

Zur Teilnahme hatte auch die rechtsextreme Berliner Jugendgruppe «Deutsche Jugend Voran» aufgerufen. «Taschendiebe, Betrüger und Hütchenspieler stehlen Berlinern und besonders unseren nichtsahnenden Touristen das Geld aus der Tasche», heißt es in deren Telegram-Kanal.

Ein führender Kopf der Gruppierung befindet sich seit Anfang September im Gefängnis. Das Landgericht Berlin hatte den damals 24-Jährigen am 9. April unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

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