Mit Magdalena Große und Hans-Georg Früchte hat der Staat Israel zwei Menschen aus Bayern posthum als «Gerechte der Völker» ausgezeichnet - der Titel wird Menschen verliehen, die Jüdinnen und Juden vor Verfolgung gerettet haben. Der Titel ist verbunden mit Yad-Vashem-Medaillen, die in der bayerischen Landesvertretung in Berlin vom israelischen Botschafter Ron Prosor an die Hinterbliebenen der beiden Geehrten übergeben wurden.
Magdalena Große hatte nach Darstellung der Botschaft ihrer Schwägerin, der jüdischen Augenärztin Else Steinert, das Leben gerettet. Die Medizinerin litt seit 1933 zunehmend unter der Ausgrenzung, dem Terror und den Verboten des NS-Regimes. Als sie befürchten musste, deportiert zu werden, kam ihr die Schwester ihres verstorbenen nichtjüdischen Ehemanns zu Hilfe. Magdalena Große versteckte Else Steinert von Februar 1944 bis zur Befreiung durch die Amerikaner in ihrem Haus im bayerischen Krailling. Unter Gefahr für ihr eigenes Leben bot sie der verfolgten Jüdin Schutz und versorgte sie mit Lebensmitteln.
Unter Gefahr für das eigene Leben verfolgten Juden geholfen
Hans-Georg Früchte diente im Zweiten Weltkrieg in der deutschen Wehrmacht und war Arzt in einem Kriegsgefangenenlager in Chorol, Ukraine. Dort beschützte er unter Einsatz seines Lebens eine beträchtliche Anzahl jüdischer Gefangener und rettete ihnen das Leben. Er wurde deshalb vor ein Militärgericht der Nationalsozialisten gestellt und an die Front strafversetzt. Nach dem Krieg ließ der Arzt sich in der Gemeinde Sulzemoos in Bayern nieder.
Yad Vashem ist die nationale Holocaust-Gedenkstätte des Staates Israel in Jerusalem. Sie ist Erinnerungsstätte für die Märtyrer und Helden des Holocaust und gleichzeitig Dokumentations-, Forschungs- und Bildungszentrum. Yad Vashem erinnert im Namen des Staates Israel und des jüdischen Volkes auch an diejenigen nichtjüdischen Menschen, die ihr Leben riskierten, um Jüdinnen und Juden während des Holocaust zu retten.
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