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Gedenken an Kriegsende vor allem von russischer Seite

Der russische Botschafter Netschajew legt am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Tiergarten einen Kranz nieder. / Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Der russische Botschafter Netschajew legt am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Tiergarten einen Kranz nieder. / Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

In Russland ist der 9. Mai der Tag des Gedenkens an den Sieg über Nazi-Deutschland. Daher legten in Berlin vor allem russische Vertreter Kränze nieder.

Mit Gedenkveranstaltungen und Demonstrationen haben vor allem Unterstützer Russlands am Freitag in Berlin an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 80 Jahren erinnert. Der russische Botschafter Sergej Netschajew legte erneut Kränze nieder. An einem Empfang von ihm in der Botschaft nahmen auch einige aktive und frühere deutsche Politiker teil. 

In Russland ist der 9. Mai der Tag des Gedenkens, in Deutschland ist es der 8. Mai. Bereits am Donnerstag hatte der Botschafter einen Kranz am Ehrenmal Schönholzer Heide niedergelegt. Am Freitag besuchte er die sowjetischen Ehrenmale im Treptower Park und im Tiergarten nahe dem Brandenburger Tor. 

Begleitet wurde der Botschafter von Vertretern weiterer Staaten, die früher Teilrepubliken der Sowjetunion waren. Der Diplomat erschien erneut mit dem sogenannten St.Georgs-Band am Revers. 

Die Berliner Polizei hatte das Tragen dieses Bandes sowie das Zeigen anderer prorussischer Flaggen und Symbole für den 8. und 9. Mai in der Umgebung der sowjetischen Ehrenmale verboten. Allerdings sind Diplomaten und Veteranen der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs davon ausgenommen.

Deutsche Politiker in russischer Botschaft zum Empfang

Beim Betreten der Botschaft zum Empfang waren der ehemalige DDR-Staatschef Egon Krenz, der BSW-Politiker und frühere Linke-Vorsitzende Klaus Ernst und die BSW-Politikerin und ehemalige Linke-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen zu sehen. 

Vor der Botschaft an der Straße Unter den Linden und am sowjetischen Ehrenmal nahe dem Brandenburger Tor protestierten Unterstützer der Ukraine gegen Russlands Angriffskrieg.

Polizei: 1.200 Menschen bei prorussischer Demonstration

Rund 1.200 Menschen nahmen laut Polizei an einer prorussischen Demonstration am Ehrenmal im Tiergarten teil. Aufgeteilt in kleinere Gruppen legten die Demonstranten Blumen an dem Denkmal nieder. 

Eine Polizeikette habe Auseinandersetzungen mit einer kleinen Gruppe ukrainischer Demonstranten verhindert, so die Polizei. Die prorussischen Demonstranten hätten sich überwiegend an das Verbot entsprechender Fahnen, Symbole und Parolen gehalten.

Prorussische Rockergruppe «Nachtwölfe» sagt Fahrt zum Ehrenmal ab

Ein großer Teil der prorussischen Rockergruppe «Nachtwölfe» sagte nach Diskussionen mit der Polizei hingegen die angemeldete Fahrt in den Tiergarten ab. Einige Dutzend Teilnehmer hätten die Anweisungen der Polizei zum Ablegen von Westen mit Abzeichen abgelehnt, sagte eine Polizeisprecherin. 

Daher sei die Fahrt ausgefallen. Am westlichen Stadtrand in Spandau seien die Mitglieder der «Nachtwölfe» dann am frühen Nachmittag in unbekannter Richtung abgefahren. Auch der Besuch des großen Ehrenmals im Treptower Park fiel damit wohl aus. Wie in den letzten Jahren galt die Motorradfahrt aus Osteuropa dem Gedenken an das Kriegsende.

Polizei bis am Ehrenmal im Treptower Park Abend präsent

Nur rund 50 Unterstützer, sogenannte «Supporter», der prorussischen Rockergruppe seien in die Innenstadt bis zum Tiergarten gefahren und hätten Kränze an dem Ehrenmal niedergelegt. Diese Gruppe wollte anschließend noch weiter zum Ehrenmal im Treptower Park fahren, wie die Sprecherin sagte. Dort werde die Polizei auch bis zum Abend deutlich präsent sein, um Störungen zu verhindern. 

Die «Nachtwölfe» gelten als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Krim-Annexion sowie als extreme Nationalisten. Am Donnerstag hatten die Motorradfahrer bereits zwei sowjetische Gedenkorte in Brandenburg besucht.

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