Eine geplante Einrichtung für pädophile Jugendliche in der Uckermark wird nach Widerstand aus der Bevölkerung nicht gebaut. Das Jugendministerium Brandenburg, der Landkreis Uckermark und das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) teilten mit, dass der angedachte Standort in der Gemeinde Casekow nach gründlicher Prüfung aller Rahmenbedingungen nicht weiterverfolgt wird.
Zuvor hatte es unter anderem starke Ablehnung und Protest aus der Kreisverwaltung Uckermark gegen die geplante Wohngruppe «Meilenstein» gegeben. Eine Petition sammelte einer Kreissprecherin zufolge rund 3.500 Unterschriften aus den umliegenden Gemeinden. Kritikpunkte waren unter anderem fehlende Sicherheits- und Kinderschutzkonzepte.
Die Landrätin des Landkreises Uckermark, Karina Dörk, sagte dazu: «Die Versorgung dieser jungen Menschen ist richtig und wichtig. Zugleich war in den vergangenen Wochen spürbar, dass es vor Ort an der nötigen gesellschaftlichen Akzeptanz fehlt.» Brandenburgs Jugendminister Steffen Freiberg ergänzte: «Wir tragen auch Verantwortung dafür, dass die Betreuung der Jugendlichen in einem Umfeld stattfinden kann, das Ruhe, Sicherheit und Stabilität gewährleistet.»
Für die Jugendlichen aus dem ganzen Bundesgebiet, unter anderem auch aus der Uckermark und anderen Landkreisen Brandenburgs, steht der Mitteilung zufolge ohne eine geeignete Einrichtung keine ausreichende Versorgung bereit. Die Projektpartner kündigten daher an, gemeinsam nach anderen Standorten zu suchen, um bald den dringend benötigten Schutz und Betreuung für die Jugendlichen zu ermöglichen.
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