Der Bund setzt sich für den Erhalt des verfallenen Areals am Bogensee mit der früheren Goebbels-Villa in Wandlitz ein. Für eine Studie und die Suche nach Investoren sind drei Jahre eingeplant, wie aus einer Antwort des Bundesbauministeriums auf eine schriftliche Frage der Linken-Bundestagsabgeordneten Katalin Gennburg hervorgeht. Zuerst berichtete die «Märkische Allgemeine Zeitung» darüber.
Das Land Berlin als Gelände-Eigentümerin teilte im Juni mit, dass bei der Suche nach einer neuen Nutzung für das Areal 13 Bewerber näher geprüft werden. Zuletzt war aber auch ein Abriss der marode gewordenen Gebäude aus Sicht des Landes nicht vom Tisch. Die jährlichen Kosten für das rund 16 Hektar große Areal belaufen sich laut Berliner Verwaltung auf rund 250.000 bis 300.000 Euro.
Bund fördert Studie zu einer neuen Nutzung des Geländes
Das Bundesbauministerium schreibt in seiner Antwort an die Bundestagsabgeordnete der Linken, dass es nach wie vor den Erhalt des geschichtsträchtigen und durch zwei Diktaturen geprägten Areals anstrebe. Mit einem Bundesprogramm «Nationale Projekte des Städtebaus» werde eine Studie gefördert, in der die Gemeinde Wandlitz mit Unterstützung des Landkreises Barnim und weiterer Akteure neue Perspektiven für eine Nutzung für das Areal erarbeite, heißt es. Damit sollen demnach auch mögliche Investoren gefunden werden.
Bundesministerium will Unterstützung für Rettung des Areals
«Für vorbereitende Arbeiten, Erstellung der Studie und gezielte Investorensuche ist ein Zeitraum von drei Jahren anberaumt.» Das Bundesministerium erwarte, dass «die Beteiligten auf allen Seiten den begonnenen Prozess zur Rettung und Entwicklung des unter Denkmalschutz stehenden Areals Bogensee konstruktiv unterstützen».
Auf dem Areal in einem Waldgebiet nordöstlich von Berlin hatte sich NS-Propagandaminister Joseph Goebbels ein Landhaus bauen lassen. Zu DDR-Zeiten gab es dort eine Jugendhochschule der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Seit dem Jahr 2000 ist das Areal ungenutzt und verfällt. Der Landkreis Barnim und die Gemeinde pochen auf eine neue Nutzung des historischen Geländes.
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