Umweltschützer sehen den deutlich ansteigenden Wasserverbrauch an heißen Sommertagen als Problem. In Berlin sinkt der Grundwasserspiegel dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) zufolge ohnehin bereits. «An Hitzetagen können die Wasserverbräuche pro Haushalt doppelt so hoch sein wie durchschnittlich im Jahr», sagte BUND-Referentin Verena Fehlenberg der Deutschen Presse-Agentur.
«Und das merken sie dann natürlich dort, wo Wasser gefördert wird. Eine Folge sei die Absenkung des Grundwasserspiegels.» In Berlin werde bereits erheblich mehr als die empfohlene Höchstmenge von 20 Prozent der neu gebildeten Grundwassermenge entnommen.
«Die Zahlen liegen deutlich höher», sagte Fehlenberg mit Hinweis auf eine Mitte Juni veröffentlichte BUND-Studie zu dem Thema. «Im Südosten Berlins sind es sogar über 40 Prozent.»
Wie lange kann Berlin seinen Wasserbedarf selbst decken?
Und das könnte aus BUND-Sicht weitreichende Folgen haben: «Wir decken ja unseren Wasserbedarf zu 100 Prozent aus Grundwasser, fast ausschließlich aus dem eigenen Stadtgebiet», so die Expertin.
«Wir müssen dann gucken, wo wir woanders Wasser herbekommen, wenn wir unseren Bedarf nicht mehr selbst decken können.» Die große Frage sei: woher? Dafür gebe es bislang noch keine befriedigende Antwort. Das Problem dürfte sich eher verschärfen, unter anderem weil weiter mehr Menschen nach Berlin ziehen, sagte Fehlenberg.
Auch mehr Abwasser kann ein Problem sein
Problematisch sei nicht nur, dass der Wasserspiegel sinke. Wenn mehr Wasser verbraucht werde, gebe es auch mehr Abwasser. «Es landet in der Kanalisation, wird zum Klärwerk geleitet und gereinigt. Aber es wird dann nicht mehr die Qualität erreichen wie Frischwasser», so die BUND-Referentin. «Und dieser Abwasseranteil nimmt dann prozentual zu.»
Am Mittwoch, dem bisher heißesten Tag des Jahres, stieg der Wasserverbrauch in Berlin deutlich an. Nach Angaben der Berliner Wasserbetriebe wurden rund 880.000 Kubikmeter Trinkwasser in das Wassernetz eingespeist. Das war der höchste Wert in 2024.
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