Die laufende Saison war aus der Sicht von Energie Cottbus eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach einem furiosen Start mit einer Siegesserie und zwischenzeitlicher Tabellenführung keimte in der Lausitz die Hoffnung auf eine Rückkehr ins Zweitliga-Geschäft. Doch was vielversprechend begann, endete in einer Phase voller Unsicherheiten, Rückschläge und verpasster Chancen. Dadurch verlor das Team in entscheidenden Momenten an Stabilität – sowohl spielerisch als auch mental.
Löchrige Abwehr, lahmende Köpfe – und zu viele Gegentore
Im Gegensatz zur stabilen Hinrunde offenbarte Energie Cottbus nach der Winterpause zunehmend gravierende Schwächen in der Defensive. Die Hintermannschaft zeigte sich anfällig, insbesondere durch individuelle Fehler: unpräzise Rückpässe, fehlerhafte Stellungsspiele und überhastete Klärungsversuche führten wiederholt zu vermeidbaren Gegentoren – und damit zu unnötigen Punktverlusten. Trainer Claus-Dieter Wollitz sprach mehrfach von einer „mentalen Blockade“, die seine Spieler in entscheidenden Momenten lähme und das zuvor vorhandene Selbstvertrauen spürbar untergrabe.
Mit durchschnittlich 3,02 Treffern pro Spiel lagen die Cottbuser Partien deutlich über dem Ligadurchschnitt (2,89) – was sie für Fans zwar unterhaltsam, für sportliche Ambitionen jedoch problematisch machte. Für Wettfreunde hingegen wurden sie zum idealen Ziel für Torwetten. Plattformen mit den besten Online Sportwetten im Test hoben zuletzt vor allem Angebote wie Beide treffen hervor – nicht ohne Grund: In vier der sechs Spiele vor dem Duell mit Hansa Rostock fielen Tore auf beiden Seiten. Für ein Team mit Aufstiegsambitionen ist das definitiv zu wenig Stabilität.
Hinzu kamen personelle Rückschläge: Innenverteidiger Dennis Slamar musste die Saison aufgrund eines Bänderrisses vorzeitig beenden. Auch Henry Rorig und Niko Bretschneider fehlten phasenweise, was Wollitz zu häufigen Umbauten auf sensiblen Defensivpositionen zwang.
Auch die Offensive verliert an Biss
Während in der Hinrunde noch Tempo, Kombinationsfreude und ein klarer Zug zum Tor das Offensivspiel von Energie Cottbus prägten, ging dieser Schwung nach der Winterpause spürbar verloren. In den entscheidenden Phasen der Saison hatten die Lausitzer vor allem mit der Chancenverwertung zu kämpfen. Mit 6,2 Torschüssen pro Spiel und 97 herausgespielten Großchancen – beides Spitzenwerte der Liga – mangelt es keineswegs an Möglichkeiten. Doch die Effizienz ließ stark zu wünschen übrig: Denn 61 verpasste Großchancen bedeuten auch den Höchstwert im ligaweiten Vergleich.
Selbst bewährte Leistungsträger wie Timmy Thiele oder Lucas Copado fanden zuletzt kaum noch Bindung zum Spiel. Die wenigen erzielten Treffer fielen daher häufig nach Standardsituationen oder Strafstößen. Aus dem Spiel heraus fehlte es einfach an Präzision, Entschlossenheit – und häufig an der nötigen Ruhe im Abschluss.
Auch der kreative Impuls aus dem Mittelfeld, der im Herbst noch viele Angriffe einleitete, ist kaum mehr zu spüren. Gegner konnten das Cottbuser Offensivspiel mit kompakter Staffelung und einfachem Pressing früh unterbinden. Trainer Wollitz versuchte zwar, durch personelle Wechsel und Systemanpassungen neue Impulse zu setzen, doch die erhoffte Initialzündung blieb aus. Unterm Strich war die Rückrunden-Offensive zu eindimensional, um mit den Spitzenteams der Liga mitzuhalten.
Zwischen Druck und Erschöpfung
Neben den physischen Belastungen wurde in der Rückrunde zunehmend die mentale Verfassung der Mannschaft zum entscheidenden Faktor. Der Druck, sich dauerhaft in der Aufstiegszone zu behaupten, war nach der Winterpause deutlich spürbar. Trainer Claus-Dieter Wollitz erklärte nach dem Spiel gegen Waldhof Mannheim, dass „viele Spieler ihre Grenze überschritten haben und am Limit sind“. Auch ein paar Spieler sprachen offen über die mentale Schwere: Trotz harter Arbeit fehle „die letzte Überzeugung“ im Offensivspiel.
Diese Unsicherheit wirkte sich auch auf die Defensivarbeit aus – Konzentrationsfehler und das fehlende Spielglück häuften sich. Erst nach einem weiteren Rückschlag versuchte Wollitz, gezielt gegenzusteuern: Er betonte die fantastische Reise der bisherigen Saison und versuchte, den Druck zu nehmen – mit der Botschaft, man könne jetzt „nur noch gewinnen“. Ein Bewusstseinswandel, der neue Lockerheit erzeugen und die Mannschaft im Saisonendspurt mental befreien könnte.
Fazit: Eine Saison der verpassten Chancen?
Auch vor dem Saisonende ist klar, dass Energie Cottbus in der laufenden Saison das volle Potenzial des Teams nicht ausnutzen konnte. Individuelle Fehler, mentale Blockaden und eine sinkende Effizienz vor dem Tor kosteten wichtige Punkte. Trotz starker Phasen und vielversprechender Ansätze fehlte es letztlich an Stabilität, um den Aufstiegskampf bis zum Ende offen zu gestalten. Doch selbst wenn man den Aufstieg nicht schafft, könnten die Lehren aus dieser Spielzeit wertvoll für die kommende Saison sein.