Der Direktor der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) hat die Politik aufgerufen, bei der Frage nach einem neuen Standort für die Kultureinrichtung mehr Tempo zu machen. «Die Standortfrage muss dringend gelöst werden. Es kann nicht sein, dass unsere Kulturgüter ständig im Risiko sind, unter Wasser zu stehen», sagte Jonas Fansa in einem Interview des «Tagesspiegel Checkpoint». «Berlin verdient außerdem eine zentrale öffentliche Bibliothek mit angemessen großem digitalen und physischen Bestand und Angeboten für die ganze Stadt, ohne dass man zwischen Ost und West dauernd hin- und herpendeln muss», so Fansa weiter.
Für die dringend sanierungsbedürftige Zentral- und Landesbibliothek, die bisher an zwei Standorten am Blücherplatz und in der Breiten Straße untergebracht ist, wird seit Jahren ein neuer Platz gesucht. Derzeit wird darüber diskutiert, ob die ZLB zum Alexanderplatz ziehen könnte. Sie könnte sich dort mit Galeria Kaufhof das Gebäude teilen.
Ex-Kultursenator Joe Chialo (CDU) hatte sich dafür starkgemacht, die Zentral- und Landesbibliothek in das ehemalige Lafayette-Gebäude an der Friedrichstraße ziehen zu lassen. Diese Idee scheiterte nicht zuletzt aus Kostengründen.
«Eine neue ZLB muss ausreichend Platz bieten, um der Stadtgesellschaft als Wohn- und Arbeitszimmer zur Verfügung zu stehen. Wir sind aktuell mit bis zu 5.000 Besuchen am Tag schon die meistbesuchte Kultureinrichtung, haben aber viel zu wenig Publikumsfläche, das muss sich ändern», sagte Fansa dem «Tagesspiegel Checkpoint».
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