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Unliebsamen Untermieter überfallen: Angeklagter gesteht

Ein 31-Jähriger soll seinen Untermieter attackiert haben, um ihn loszuwerden. (Symbolbild)  / Foto: Monika Skolimowska/dpa
Ein 31-Jähriger soll seinen Untermieter attackiert haben, um ihn loszuwerden. (Symbolbild) / Foto: Monika Skolimowska/dpa

Ein Berliner will illegal Kapital schlagen aus einer Wohnung, für die das Jobcenter aufkommt. Ohne Genehmigung lässt er einen Untermieter einziehen. Doch dann kommt es zum Streit um die Miete.

Weil er seinen Untermieter überfallen haben soll, steht ein 31-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Dem Angeklagten sei es darum gegangen, den Mann zum Auszug aus der Wohnung im Stadtteil Kreuzberg zu bewegen, so die Staatsanwaltschaft. In zwei Fällen sei der Angeklagte in die Wohnung eingedrungen. Der Untermieter und dessen Schwester seien bedroht und verletzt worden. Zu Prozessbeginn sagte der Verteidiger, die Vorwürfe würden «im Kernbereich» zutreffen.

Der arbeitslose 31-Jährige hatte nach Angaben seines Anwalts eine Wohnung, für die das Jobcenter aufkam, ohne Genehmigung untervermietet. Es sei «wohl von Sozialleistungsbetrug auszugehen», so der Verteidiger. 500 Euro Miete seien ausgemacht worden. Weil der Untermieter über Monate hinweg gar nicht oder nicht in voller Höhe gezahlt habe, seien seinem Mandanten «die Nerven durchgegangen».

Anklage: Geld, Mobiltelefone und Schlüssel geraubt

Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung, versuchte besonders schwere räuberische Erpressung und schweren Raub. Anfang Juni dieses Jahres sei der Angeklagte mit Mittätern in die Wohnung eingedrungen. Er habe die Tür aufgetreten, den Betroffenen bedroht und ihm Pfefferspray in das Gesicht gesprüht. Einer der Mittäter habe den Untermieter mit einem Cuttermesser am Mittelfinger leicht verletzt. Die Angreifer hätten zudem 45 Euro, zwei Mobiltelefone und zwei Schlüssel entwendet.

Bei einem zweiten Überfall habe sich die Schwester des Untermieters in der Wohnung befunden. Auch sie sei mit Pfefferspray attackiert worden. Durch einen Tritt sei die Frau zu Boden gegangen, heißt es weiter in der Anklage. Ein Mittäter habe die Wohnungstür aus den Angeln gehoben. Erneut hätten die Angreifer lautstark einen Auszug aus der Wohnung gefordert. Der Untermieter und seine Schwester seien dem nicht nachgekommen.

Seit rund zwei Monaten in U-Haft

Der Angeklagte sagte, er selbst habe in der Wohnung eines Bekannten in Berlin-Steglitz gewohnt, um seinem Kind näher zu sein. Bei den Taten sei er alkoholisiert gewesen. Er habe sich Zugang zur Wohnung verschafft und Pfefferspray eingesetzt, «ein Tritt hat aber nicht stattgefunden, ein Messer wurde nicht eingesetzt». 

Der 31-Jährige wurde vor zwei Monaten festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 14. August fortgesetzt.

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