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Autos vor Gefängnis angezündet - Auftrag aus der Haft?

Nach Brandstiftungen vor dem Gefängnis Heidering wurden Verdächtige ermittelt. (Symbolbild)  / Foto: Fabian Sommer/dpa
Nach Brandstiftungen vor dem Gefängnis Heidering wurden Verdächtige ermittelt. (Symbolbild) / Foto: Fabian Sommer/dpa

Vor Berliner Gefängnissen haben in den vergangenen Monaten immer wieder Autos gebrannt. Mehrfach wurden Fahrzeuge von Vollzugsbeamten beschädigt. Die Staatsanwaltschaft meldet einen Erfolg.

Nach mehreren Fahrzeugbränden vor Berliner Gefängnissen stehen zwei Mitglieder einer bekannten arabischen Großfamilie im Visier der Staatsanwaltschaft. Auf das Konto der 22 und 27 Jahre alten Männer soll eine Brandstiftung am 23. April 2024 vor der Haftanstalt Heidering gehen, bei der neun Autos beschädigt wurden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. 

Ein Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Tiergarten hat demnach wie beantragt einen Haftbefehl gegen die beiden Männer erlassen. Die Verdächtigen befanden sich allerdings bereits im Gefängnis, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Der 27-Jährige verbüßt demnach derzeit eine Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren wegen Drogenhandels. Der Jüngere sitzt in Untersuchungshaft wegen des Verdachts des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln und Cannabis in nicht geringer Menge. 

Clan-Mitglied soll Auftrag gegeben haben

Nach den Ermittlungen soll der 22-jährige Verdächtige gemeinsam mit einem weiteren Mann neun Autos in Brand gesetzt haben, die auf dem Mitarbeiterparkplatz der Berliner Justizvollzugsanstalt (JVA) Heidering in Brandenburg geparkt waren. Den Auftrag dazu soll das Clan-Mitglied gegeben haben, das in Haft war. 

Im Rahmen der Ermittlung wurde laut Staatsanwaltschaft am 3. März der Haftraum des 22-Jährigen im Gefängnis Moabit durchsucht. Dabei sei ein Handy gefunden worden. Dieses werde nun ausgewertet. 

Durchsuchung von Wohnungen und Haftraum

In den vergangenen Monaten wurden in Berlin immer wieder Autos in der Umgebung von Justizvollzuganstalten angezündet. In dem Kontext gab es bereits im vergangenen Dezember eine große Razzia in Berlin, bei der 145 Polizisten Wohnungen in Charlottenburg, Marienfelde, Reinickendorf, Neukölln, Wedding, Schöneberg, Kreuzberg und ein Haftraum im Gefängnis Heidering durchsucht wurden. Ein 21-Jähriger, der für mehrere Brandstiftungen verantwortlich sein soll, wurde festgenommen.

Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) wertete den bisherigen Ermittlungserfolg als «ein ermutigendes Zeichen» dafür, dass das Schutzkonzept für Vollzugsbedienstete wirke. Die Sicherheit der Vollzugsbeamtinnen und -beamten sei ihr ein wichtiges Anliegen. «Auch deshalb verurteile ich die heimtückischen Brandanschläge, welche offenbar die Handschrift der Organisierten Kriminalität tragen, aufs Schärfste», sagte die Senatorin.

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