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Party-Demo «Rave the Planet»: Zeichen für Zusammenhalt

Dr. Motte, DJ und Musiker, gestikuliert auf der Pressekonferenz zur diesjährigen «Rave The Planet Parade - Our Future is now» / Foto: Jens Kalaene/dpa
Dr. Motte, DJ und Musiker, gestikuliert auf der Pressekonferenz zur diesjährigen «Rave The Planet Parade - Our Future is now» / Foto: Jens Kalaene/dpa

Berlin wird am Wochenende erneut zum Anziehungspunkt für die Techno-Szene. Die Veranstalter der Parade «Rave the Planet» wollen aber auch ein Zeichen setzen.

Mit verschärften Sicherheitsmaßnahmen, erweitertem Reinigungskonzept und einer klaren Botschaft gegen Hass wollen die Veranstalter der Techno-Parade «Rave the Planet» ein Signal setzen. Das Motto «The Future is now» (Die Zukunft ist jetzt) sei keine Floskel, sondern ein Weckruf, sagte Loveparade-Gründer Dr. Motte. Zukunft beginne jetzt - durch gemeinsames Handeln, Zusammenhalt und Haltung. 

«Der Hass hat seine Maske abgelegt. Er blickt uns offen ins Gesicht», sagte Dr. Motte, der mit bürgerlichem Namen Matthias Roeingh heißt. Nötig sei darum ein «starkes Gegennarrativ». Dieses wolle die Techno-Szene setzen. «Unsere Kultur ist nicht nur laut, sie ist auch nachhaltig, inklusiv und verbindend.» Dazu gehöre auch ein bewusster Umgang mit Ressourcen. Darum seien Umweltschutz und Müllvermeidung wichtige Anliegen. 

Nationalflaggen erneut unerwünscht 

Zur vierten Ausgabe der Party-Demo an diesem Samstag auf der Straße des 17. Juni zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule haben die Veranstalter nach eigenen Angaben wie im Vorjahr 300.000 Teilnehmer bei der Polizei angemeldet. Es gilt ein Verbot für Glasflaschen und Pyrotechnik. 

Nationalflaggen sind weiterhin unerwünscht. «Wir stehen für versöhnliche Töne und möchten nicht, dass internationale Konflikte bei uns ausgetragen werden», erklärte der Geschäftsführer von «Rave The Planet», Timm Zeiss.

In enger Abstimmung mit Polizei, Feuerwehr und Bezirk sei ein Sicherheitskonzept entstanden. Rund 600 Sicherheitsleute werden laut Zeiss vom Veranstalter unterwegs sein. Der Sanitätsdienst des Veranstalters wird mit bis zu 300 Helfern vor Ort sein. 

Die Berliner Polizei werde wohl mit doppelt so vielen Kräften die Parade begleiten, schätzte er. Im vergangenen Jahr waren rund 1.000 Polizistinnen und Polizisten vor Ort. Auch in diesem Jahr werde die Polizei die Veranstaltung begleiten, sagte eine Sprecherin. Details nannte sie noch nicht. Es ist aber davon auszugehen, dass die Strecke mit Sperrelementen geschützt wird. Ab Freitagmorgen gibt es laut Verkehrsinformationszentrale zahlreiche Sperrungen.

Parade als Demonstration angemeldet 

Wie die legendären Berliner Techno-Paraden in den 1990er Jahren ist der Umzug erneut als Demonstration angemeldet. Das hat für die Veranstalter große Vorteile gegenüber einer reinen Party-Parade. Sie selbst sprechen von einer «bunten kulturpolitischen Demonstration», die ein sichtbares und hörbares
Zeichen für «Frieden, Vielfalt und den Schutz der elektronischen Tanzmusikkultur» setzen wolle. Laut Veranstalter sind rund 290 Künstlerinnen und Künstler mit 35 Wagen dabei, es sind 56 Reden geplant. 

Am Sonntag ist erneut eine Reinigungsaktion im Tiergarten mit Freiwilligen geplant. Diese soll effektiver als in den Vorjahren erfolgen durch ein neues Konzept, wie es hieß. Im vergangenen Jahr waren nach Angaben der Berliner Stadtreinigung (BSR) rund 110 Kubikmeter Müll auf der Demo-Strecke eingesammelt worden. Das war weniger als im Jahr 2023 mit etwa 145 Kubikmeter (2022: rund 135 Kubikmeter).

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