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Wie kann ich Obdachlosen bei Kälte helfen?

Es gibt viele Möglichkeiten, wie man obdachlosen Menschen helfen kann. (Symbolbild) / Foto: Jens Kalaene/dpa
Es gibt viele Möglichkeiten, wie man obdachlosen Menschen helfen kann. (Symbolbild) / Foto: Jens Kalaene/dpa

Direkter Kontakt, Sachspenden oder Ehrenamt: Wie Berlinerinnen und Berlinern Obdachlosen bei Kälte helfen können – und was laut Hilfsorganisationen jetzt gebraucht wird.

Die Temperaturen sinken und das Leben für Menschen, die auf der Straße leben, wird herausfordernder. Für die kommenden Tage sind in Berlin laut Deutschem Wetterdienst Temperaturen um den Gefrierpunkt möglich. Mehr als 6.000 Menschen sind in Berlin obdachlos, wie Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin, sagt. «Besonders im Winter sind sie auf Unterstützung angewiesen, denn Kälte und Einsamkeit bedrohen nicht nur die Gesundheit, sondern oft auch das Leben», sagt sie. Eine Übersicht, wie man obdachlosen Menschen in Berlin helfen kann.

Menschen direkt ansprechen

Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, was man tun kann, erklärt Barbara Breuer, Sprecherin der Berliner Stadtmission. So könnte man direkt auf die Menschen zugehen - je nachdem, was für ein Typ man ist. Wenn man eher schüchtern ist und Fremde nicht gern anspricht, würde sie das nicht empfehlen. «Aber wenn man damit kein Problem hat und interessiert ist», sagt sie, «dann wissen die Leute das sehr oft zu schätzen.» Wer beispielsweise jeden Tag an jemandem vorbeiläuft, könnte einfach mal stehen bleiben und sagen: «Guten Tag, ich sehe Sie hier jeden Tag und ich interessiere mich dafür, wie es Ihnen geht». Außerdem kann man direkt fragen, ob man der Person etwas kaufen kann - sei es ein Heißgetränk oder eine warme Mahlzeit. 

Auf keinen Fall sollte man ihr zufolge die Menschen jedoch einfach anfassen oder an ihnen rütteln, wenn sie schlafen. Es sei denn, es besteht die Sorge, dass die Person tot sein könnte. Wenn Menschen bereits zitternd am Boden liegen, sollte man auf jeden Fall einen Krankenwagen rufen. Außerdem kann man auch den Kältebus informieren - aber immer nur in Absprache mit den Betroffenen. Dabei sei wichtig zu fragen, was gebraucht wird - ein heißer Tee, ein Schlafsack oder ein Transport zu einer Notunterkunft. 

Zeit für Ehrenamt 

Zudem gebe es mehrere Möglichkeiten, sich zu engagieren. «Man kann seine Zeit spenden, indem man ehrenamtlich hilft», so Breuer. Das könne zum Beispiel sein, mit obdachlosen Menschen in der Notunterkunft zu arbeiten und Essen auszugeben oder den Check-in zu machen. Aber auch beim Sortieren von Kleiderspenden könne man aktiv werden - etwa beim Textilhafen der Stadtmission.

Ihr zufolge braucht jede lokale Organisation ehrenamtliche Unterstützung. So arbeitet bei den Kältebussen der Stadtmission neben zwei Festangestellten ein Team von rund 60 Ehrenamtlichen. 

Sachspenden

Wer keine Zeit für ein Ehrenamt hat, kann auch spenden - zum Beispiel ungenutzte Kleidung. Laut Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) werden vor allem warme Herrenschuhe in großen Größen in gutem Zustand benötigt. Sachspenden können demnach bei der DRK-Landesgeschäftsstelle in der Bundesallee abgegeben werden. 

Wichtig sei, dass die Kleidung frisch gewaschen und intakt sei, sagt die Sprecherin der Stadtmission. «Kaputte Reißverschlüsse, so was bringt uns nichts, weil wenn der obdachlose Mensch von uns eine Jacke kriegt und der kann nicht mal einen Reißverschluss zu machen, weil der nicht funktioniert, dann hilft ihm die Jacke auch nichts.»

Bei der Kältehilfe der Caritas etwa sind auch Lebensmittelspenden willkommen. Das Team des Caritas-Arztmobils - einem Kleinbus, der zu einer Arztpraxis umgebaut wurde - kümmert sich neben der Gesundheitsversorgung auch um Beratungen und Vermittlungen zu anderen Hilfsangeboten oder Behörden. Hier würden etwa Spenden für Schlafsäcke benötigt. 

Geld spenden

Menschen, die keine Zeit haben sich zusätzlich zu engagieren und auch keine Kleidung abzugeben haben, können auch Geld spenden. «Damit können wir wieder da Löcher stopfen, wo sie entstanden sind, wo wir es dringlich brauchen», erklärt Sprecherin Breuer von der Stadtmission. Laut DRK helfen Geldspenden auch, um etwa Unterwäsche bedarfsgerecht einzukaufen.

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