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Bisher ein Dutzend Badetote in Berlin

Gerade an Flüssen und Seen kommt es immer wieder zu Badeunfällen. (Archivfoto) / Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Gerade an Flüssen und Seen kommt es immer wieder zu Badeunfällen. (Archivfoto) / Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Rund ein Dutzend Badetote in Berlin zählt die DLRG-Statistik für dieses Jahr bereits. Die Gründe für Badeunfälle können ganz verschieden sein. Leichtsinn spielt eine Rolle - und auch Alkohol.

Selbstüberschätzung und fehlendes Risikobewusstsein sind nach den Erfahrungen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) häufig mitverantwortlich für Badeunfälle. Das gilt insbesondere beim Baden an Flüssen und Seen, sagte der Sprecher der DLRG Berlin, Michael Neiße, der Deutschen Presse-Agentur. 

In Berlin gebe es keinen einzelnen Fluss oder See, bei dem das Risiko für Badende besonders hoch einzuschätzen sei. Auch vergleichsweise tiefe Seen wie der Schlachtensee im Berliner Südwesten seien nicht unbedingt gefährlicher als andere, sagte Neiße. «Ob Sie zwei Meter runtersinken oder zehn Meter, spielt für das Risiko zu ertrinken, keine Rolle.»

Die Zahl der Badetoten in Berlin könnte in diesem Jahr wieder steigen: Laut der DLRG-Statistik waren es bisher schon elf - in 2024 insgesamt 16. Im vergangenen Jahr war der Trend in Berlin allerdings rückläufig. In 2023 waren es noch fünf Badetote mehr. 

Deutlich erhöht ist die Gefahr von Badeunfällen im Sommer, wenn Badende bei Temperaturen über 30 Grad zu wenig trinken, dehydrieren und Kreislaufprobleme bekommen, wie Neiße erklärte. 

Gerade junge Männer unterschätzen Risiken oft

Oft spielt nach seiner Beobachtung eine Rolle, dass vor allem junge Männer sich unvernünftig verhielten, Baderegeln nicht beachteten und auf Alkohol nicht verzichten wollten. «Da gibt es eine gewisse Gruppendynamik, jeder will der Beste sein und traut sich dann mehr zu, als er eigentlich kann.»

Männer seien ohnehin oft risikobereiter und glaubten, sie könnten den Fluss schon durchqueren - merkten dann aber in der Mitte, dass sie einen Krampf bekommen oder nicht mehr genügend Kraft haben. Unter den Badetoten seien sie daher deutlich in der Mehrzahl. 

Eine andere Gruppe, die leicht in Gefahr gerate, seien die Nichtschwimmer, die sich zum Teil zu unvorsichtig verhielten, sagte Neiße. Badeunfälle gebe es dann etwa, wenn Kinder oder Jugendliche an einem See in Bereiche kommen, in denen sie nicht mehr stehen und dann nicht schnell genug wieder zurück in flacheres Wasser kommen könnten. 

Rettungsstationen sind nicht durchgehend besetzt

Neiße weist darauf hin, dass die DLRG-Rettungsstationen in der Regel nur von Mai bis September und nur am Wochenende und an Feiertagen besetzt sind. «Wenn sie nicht besetzt sind, muss man eben noch vorsichtiger sein - genauso wie an einem unbewachten Strand.» 

Mehr Warnschilder an solchen Badestellen hält Neiße aber nicht für die Lösung des Problems - genauso wenig wie Absperrungen durch Zäune. «Meine persönliche Meinung ist: Wenn sie Zäune hinstellen, wird das nicht viel nützen, die werden einfach überstiegen. Ich glaube nicht, dass das viel bringt.»

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