Zum ersten Mal in diesem Jahr ist in Berlin bei zwei Kranichen die Vogelgrippe nachgewiesen worden. Zwei verendete Kraniche seien im Landeslabor Berlin-Brandenburg positiv auf Vogelgrippe getestet worden, erklärte eine Sprecherin der zuständigen Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz. Somit gebe es zwei Verdachtsfälle. Nun testet das Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald die Proben. Ein Befund steht noch aus.
Hochansteckende Infektionskrankheit
Die Vogelgrippe breitet sich derzeit in Deutschland stark aus. Auch in Brandenburg gibt es einen Ausbruch der Krankheit bei Kranichen und Geflügelbetrieben.
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Ehemals war das Virus im Zusammenhang mit dem Vogelzug nur während der kalten Jahreszeit hierzulande präsent. Mittlerweile gibt es das ganze Jahr hindurch Nachweise, wenn auch mit saisonalen Schwankungen.
133 positive PCR-Tests
In den vergangen zehn Jahren wurden nach Angaben der Verbraucherschutzverwaltung 1.203 Wildvögel amtlich mittels PCR auf die Krankheit untersucht. Bei 133 Tieren war das Ergebnis positiv. Bei gehaltenen Vögeln habe es in den vergangenen zehn Jahren zwei Ausbrüche gegeben. Einer von ihnen war bei einer Geflügelkleinsthaltung, der andere im Zoologischen Garten.
In Berlin sind demnach in erster Linie Wildvögel betroffen. «Zahl und Größe von Hausgeflügelbeständen sind in Berlin eher gering», wie es hieß. Nach Vorliegen einer Risikobewertung durch die zuständigen Veterinärbehörden können bei Bedarf entsprechende Maßnahmen angeordnet werden.
Wegen eines Vogelgrippe-Falls war der Zoo 2022 von November an für mehrere Wochen geschlossen. Nach einer Laborbestätigung der Geflügelpest bei einem Hammerkopf wurde der Zoo am 18. November geräumt.
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