Die erst im Frühjahr 2024 gestartete Energieschuldenberatung Ost in Berlin-Lichtenberg steht vor dem Aus. Das einzige derartige Projekt im Osten der Stadt werde im kommenden Jahr eingestellt, teilte die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Zur Begründung verwies eine Sprecherin auf enge finanzielle Spielräume im Landeshaushalt und strikte Sparvorgaben. Der Schritt sei daher «unvermeidlich». In diesem Jahr wurde das Projekt noch mit gut 100.000 Euro unterstützt.
Die Verbraucherzentrale Berlin bietet Beratung zu Strom- oder Gasschulden auch in Tempelhof, Reinickendorf und Moabit an. Durch das Projekt Energieschuldenberatung Ost können Betroffene aus östlichen Stadtteilen wohnortnäher in Lichtenberg und tageweise auch in Marzahn beraten werden. Wer seine Rechnungen oder Abschläge für Strom oder Gas nicht bezahlen kann oder bereits von einer Energiesperre betroffen ist, kann die kostenlosen Angebote in Anspruch nehmen.
Beratung zu Strom- oder Gasschulden
Nach Angaben der Verbraucherzentrale ist das Projekt in Lichtenberg inzwischen mit anderen Einrichtungen wie Stadtteilzentren oder Nachbarschaftshäusern vernetzt. Das Angebot sei eine wichtige Säule der sozialen Beratungsinfrastruktur in den östlichen Bezirken.
Der Senat hatte im Juli seinen Entwurf für den Doppelhaushalt 2026/2027 beschlossen. Der milliardenschwere Etat wird nun weiter im Abgeordnetenhaus beraten und dürfte dort an der einen oder anderen Stelle noch verändert werden.
Verbraucherzentrale sieht Arbeit bedroht
Die Verbraucherzentrale Berlin hatte vor wenigen Tagen Alarm geschlagen und darauf verwiesen, dass auch andere ihrer Projekte 2026 eingestampft werden könnten. Die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz bestätigte nun, dass dies bestimmte Beratungsangebote zu Ernährung und Lebensmitteln sowie zur Aufklärung über Verbraucherrechte betrifft. Das Land bezuschusst sie im laufenden Jahr noch mit zusammen gut 310.000 Euro. Wenn kein Geld mehr vom Land fließt, fallen auch Bundeszuschüsse in ähnlicher Höhe weg.
Im Haushaltsentwurf stehen nach Angaben der Verbraucherzentrale noch mehr Zuschüsse aus verschiedenen Töpfen zur Disposition. Das Gesamtbudget könne so auf einen Schlag um bis zu ein Drittel gekürzt werden. Mögliche Folge sei drastischer Arbeitsplatz- und Wissensverlust. Es drohe Personalabbau um 40 Prozent. Dies beträfe mindestens 20 Beschäftigte.
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