Jahrelang schienen die Zahlen rückläufig, doch nun dreht sich der Trend. Laut aktueller Kriminalstatistik der Polizei Berlin ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im Jahr 2024 deutlich angestiegen.
Insgesamt wurden rund 22.500 Fälle von Einbruchdiebstahl registriert. Das sind über 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Der sprunghafte Anstieg betrifft vor allem urbane Ballungsräume wie Neukölln, Friedrichshain oder Moabit – also dicht bewohnte Kieze, in denen viele Menschen auf engem Raum leben. Die Täter finden in diesen neben zahlreichen potenziellen Ziele auch die nötige Anonymität sowie häufig unzureichend gesicherte Zugänge.
Auch wenn es sich bei einem Großteil der Delikte um versuchte Einbrüche handelt, hinterlassen sie bei den Betroffenen Verunsicherung – und nicht selten auch erhebliche Sachschäden.
Neue Einbruchsmethoden: Weniger Gewalt, mehr Taktik
Die Einbrecher passen ihr Vorgehen zunehmend an. Statt mit brachialer Gewalt Fenster oder Türen aufzubrechen, nutzen viele Täter heute unauffällige, aber effektive Methoden, um sich Zugang zu den Wohnungen zu verschaffen.
Ein Beispiel dafür stellen Klebefäden dar, die unauffällig an Türrahmen befestigt werden. Bleiben diese über einen längeren Zeitraum unberührt, zeigt das den Tätern, dass die Bewohner vermutlich nicht zu Hause sind. Ein stiller Indikator für die beste Einbruchschancen.
Zudem häufen sich Berichte über den Einsatz von chemischen Mitteln wie Salpetersäure, mit der Schlosszylinder zerstört werden, ohne sichtbare Spuren am Türblatt zu hinterlassen. Auch Fensterdichtungen werden gerne mit feinen Werkzeugen manipuliert – schnell, lautlos und überaus effizient.
In solchen Fällen hilft ein professioneller Schlüsseldienst in Berlin nicht nur bei der unmittelbaren Schadensbehebung. Er berät auch hinsichtlich der Sicherung und Nachrüstung von Schließsystemen. Viele Dienstleister haben sich auf einbruchhemmende Technik spezialisiert und kennen die Schwachstellen üblicher Wohnungszugänge ganz genau.
Was echten Schutz bietet: Empfehlungen der Polizei
Trotz der steigenden Zahlen ist es möglich, sich wirksam zu schützen. Die Polizei rät zu einem mehrstufigen Konzept, das auf Technik, Verhalten und Nachbarschaftshilfe setzt. Die wichtigsten Maßnahmen sind:
- Tür- und Fenstersicherungen: Mechanische Zusatzsicherungen – etwa Querriegelschlösser oder Pilzkopfverriegelungen. Sie erhöhen den Aufwand für Einbrecher deutlich. Je mehr Zeit benötigt wird, desto wahrscheinlicher ist ein Abbruch.
- Zugangskontrolle: Gegensprechanlagen mit Videofunktion, Bewegungsmelder im Außenbereich und Türspione sind wirkungsvolle Helfer. Auch eine umfassende Beleuchtung schreckt ab.
- Anwesenheit simulieren: Lichtquellen über Zeitschaltuhren oder per App steuerbare Geräte erzeugen den Eindruck, dass jemand zu Hause ist.
- Wachsamer Kiez: Aufmerksame Nachbarn, gegenseitige Hilfe beim Briefkastenleeren oder dem Blumen gießen. Diese kleinen Gesten haben große Wirkung, denn die Täter scheuen belebte, gut vernetzte Wohnviertel.
Darüber hinaus bietet die Polizei kostenlose Vor-Ort-Beratungen für Bürger an. Bei diesen werden individuelle Schwachstellen identifiziert und Empfehlungen für bauliche oder technische Nachrüstungen ausgesprochen.
Psychologische Folgen nicht unterschätzen
Ein Einbruch bedeutet für viele Menschen nicht nur den Verlust von Wertgegenständen. Der Gedanke, dass Fremde die eigene Wohnung durchwühlt haben, wiegt meist noch schwerer als der materielle Schaden.
Das Sicherheitsgefühl ist erschüttert, Schlafprobleme und Angstzustände sind keine Seltenheit. Deshalb ist es wichtig, nach einem Vorfall nicht nur die Wohnung zu sichern, sondern auch psychologische Unterstützung in Betracht zu ziehen. Diese bieten zum Beispiel Opferhilfestellen oder Beratungsstellen wie der Weiße Ring.
Schutz beginnt vor der Tat
Die steigende Zahl von Wohnungseinbrüchen in Berlin ist ein Weckruf. Die modernen Täter agieren leise, schnell und mit wachsender Raffinesse. Wer sich effektiv schützen möchte, muss vorausschauend handeln – und zwar in Form von durchdachter Sicherheitstechnik, bewussten Verhaltensweisen und einem guten Verhältnis zur Nachbarschaft.
Prävention beginnt nicht erst bei der abgeschlossenen Tür, sondern mit der Haltung, dass sich die eigene Sicherheit aktiv beeinflussen lässt.