Ob Impulskäufe im Netz, der Griff zur Zigarette oder der schnelle Burger zwischendurch: Eine neue Umfrage von Northerner zeigt, wo Deutschlands teuerste Alltagslaster am meisten zuschlagen. In Stuttgart dominiert der Online-Konsum, in Köln das Rauchen. Fast Food ist in Hamburg besonders weit verbreitet. Und: Manche Städte gelten als erstaunlich diszipliniert. Die repräsentative Umfrage unter 1.000 Deutschen offenbart große regionale Unterschiede – und gibt einen Einblick, wo Gewohnheiten besonders teuer sind.
Wie teuer ist unser Alltag wirklich? Eine aktuelle Umfrage des Unternehmens Northerner, das sich auf den Online-Handel mit rauchfreien Nikotinprodukten spezialisiert hat, hat 1.000 Menschen in Deutschland befragt, welche ihrer Angewohnheiten ihnen finanziell am meisten zu schaffen machen. Zur Auswahl standen unter anderem Online-Shopping, Rauchen oder Fast Food. Die Ergebnisse zeigen: Unsere Laster sind nicht nur kostspielig, sondern auch regional sehr unterschiedlich verteilt. „Viele unterschätzen, wie sehr kleine Alltagsgewohnheiten langfristig ins Geld gehen. Unser Ziel war es, ein Bewusstsein zu schaffen – und zu zeigen, dass Alternativen existieren, ohne komplett verzichten zu müssen", sagt Markus Lindblad, Deutschlandsprecher von Northerner. Im Fokus stehen sechs Großstädte: Stuttgart, Köln, Hamburg, München, Frankfurt und Berlin. Dabei zeigen sich klare Muster.
Markus Lindblad, Deutschlandsprecher von Northerner, warnt vor unterschätzten Alltagskosten. / Bildrechte: Northerner
Berlin gönnt sich am meisten
Mit durchschnittlich 113,42 Euro pro Monat geben Berliner:innen am meisten für ihre schlechten Gewohnheiten aus – Spitzenwert unter den sechs Städten. Die Hauptstadt zeigt sich dabei besonders vielfältig: 26,7 Prozent nennen Online-Shopping als teuerstes Laster, 22,4 Prozent das Rauchen. Auch Fast Food (14,1 Prozent) und Abos wie Streamingdienste oder Apps (10,7 Prozent) spielen eine bedeutende Rolle. Alkohol und Glücksspiel liegen mit jeweils 3,2 Prozent leicht unter dem Durchschnitt. "Berlin vereint verschiedenste Lebensrealitäten – das spiegelt sich auch in einem breiten Spektrum an Konsummustern wider", sagt Lindblad.
Süddeutsche Städte mit Shopping-Fokus
München und Stuttgart liegen dicht beieinander. Durchschnittlich geben die Menschen dort monatlich 105,14 Euro beziehungsweise 101,47 Euro für ihre Angewohnheiten aus. Zu sehen ist vor allem ein starkes digitales Kaufverhalten. In Stuttgart nennen 30,5 Prozent der Befragten Online-Shopping als größte finanzielle Belastung, in München sind es 26,4 Prozent. Rauchen ist in beiden Städten weniger verbreitet als in anderen Regionen (17,9 Prozent in Stuttgart, 19,4 Prozent in München), ebenso wie der Fast-Food-Konsum. Gleichzeitig entfallen in München rund zehn Prozent und in Stuttgart 9,5 Prozent auf kostenintensive Abos – ein Zeichen dafür, dass digitale Angebote fest in den Alltag integriert sind. Glücksspiel wird in Stuttgart von 8,4 Prozent genannt, ein Wert, der nur in Köln ähnlich hoch ist. "Der Süden zeigt sich konsumfreudig, aber die vergleichsweise niedrigen Werte bei klassischen Lastern sprechen für ein gesundheitsbewussteres Stadtbild", so Lindblad.
Köln am sparsamsten, Hamburg im Mittelfeld
Kölner:innen bilden mit 85,08 Euro das Schlusslicht bei ihren monatlichen Ausgaben, obwohl gerade hier das Rauchen besonders ausgeprägt ist: 28,2 Prozent der Befragten nennen Zigaretten als teuerste Angewohnheit. Auch bei Glücksspiel und Abos sticht Köln hervor: 8,5 Prozent geben an, regelmäßig für Streaming oder Apps zu zahlen, ebenso viele nennen Gambling als kostenintensivstes Laster. "Offenbar sparen viele Kölner:innen an anderen Stellen, um sich bestimmte Vorlieben zu leisten", sagt der Sprecher von Northerner. Hamburg liegt mit 101,90 Euro im Mittelfeld und zeigt mit 17,3 Prozent einen der höchsten Fast-Food-Werte. 16 Prozent nennen Abos als kostspielige Gewohnheit – ebenfalls ein Spitzenwert im Städtevergleich.
In Städten wie Köln oder Frankfurt ist der Zigarettenkonsum besonders hoch. / Bild: Pexels.com
Frankfurt: Hochpreisiger Mix
101,51 Euro pro Monat geben Frankfurter:innen im Schnitt für ihre Laster aus und befinden sich so im oberen Mittelfeld. Die Stadt fällt vor allem durch eine gleichmäßige Verteilung der schlechten Angewohnheiten auf: 27 Prozent nennen Online-Shopping, 23,3 Prozent das Rauchen. Fast Food spielt mit 14 Prozent eine untergeordnete, aber dennoch spürbare Rolle. "Frankfurt ist wirtschaftsstark und konsumorientiert – die Zahlen spiegeln das deutlich wider", so Lindblad. Die hohe Ausgabebereitschaft lässt sich auch mit der ökonomischen Leistungsfähigkeit der Stadt erklären. Frankfurt ist eine Stadt, die sich ihre Laster leisten kann – und das offensichtlich auch tut.
Shopping dominiert, Rauchen bleibt das größte Risiko
Über alle Städte hinweg ist Online-Shopping die am häufigsten genannte kostenintensive Angewohnheit. 27,4 Prozent der Befragten geben an, dafür am meisten Geld auszugeben. Doch beim gesundheitlichen Risiko liegt eine andere Gewohnheit vorn: das Rauchen. Mit durchschnittlich 21,5 Prozent und deutlich höheren Werten in Städten wie Köln und Frankfurt bleibt es das dauerhaft belastendste Laster. "Gerade weil Rauchen eine so tief verankerte Gewohnheit ist, braucht es konkrete, weniger schädliche Alternativen, um langfristig rauchfrei zu werden – ohne sofort auf alles verzichten zu müssen. Produkte auf Nikotinbasis, die ohne Verbrennung auskommen, können hier eine sinnvolle Übergangslösung darstellen", sagt Markus Lindblad.