Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sieht im Humboldt Forum samt der Teilrekonstruktion des Berliner Schlosses ein «Schatzkistlein unserer Nation». Auf die Frage eines Journalisten, ob er Fan der ersten Stunde dieses Stadtschlosses gewesen sei, sagte Weimer bei einem Termin zur baulichen Fertigstellung des Humboldt Forums: «Ja, das kann ich wirklich sagen.»
Als seinerzeit die große Diskussion über den Wiederaufbau des Stadtschlosses losging, sei er Chefredakteur der «Welt» gewesen, sagte Weimer weiter. «Und da waren wir schon sehr involviert auch in die Debatten: Ist das der richtige Weg, die Idee?». Er freue sich, dass der Bau in vielerlei Hinsicht so schön geworden sei.
Mit dem Aufstellen von 19 Balustradenfiguren an der Nord- und Südfassade wird das Humboldt Forum bis Ende Juni baulich fertiggestellt. Die Maßnahme markiert laut der Stiftung Humboldt Forum den Abschluss der Rekonstruktion der historischen Fassade. Die Skulpturen seien Neuschöpfungen nach barocken Vorbildern. Bereits im Mai waren die ersten Figuren montiert worden.
Viel Kritik an Rekonstruktion der Barockfassade
Das Humboldt Forum - ein großes Ausstellungszentrum im Zentrum der Stadt - liegt im teilrekonstruierten Berliner Schloss, das 1950 gesprengt worden war. Von 1976 an stand an diesem Ort der Palast der Republik, der 1990 wegen Asbestbelastung geschlossen wurde. 2002 beschloss der Deutsche Bundestag die Teilrekonstruktion des Stadtschlosses als Humboldt Forum. Die Pläne wurden teils heftig kritisiert.
Die Rekonstruktion der Barockfassade des Humboldt Forums war aus privaten Spenden finanziert worden, die der private Förderverein Berliner Schloss eingeworben hatte. Diese Geldbeschaffung hatte dem Humboldt Forum immer wieder negative Schlagzeilen eingebracht.
Nach Spenden aus umstrittenen Quellen für eines der zuletzt wichtigsten deutschen Kulturprojekte ist die Herkunft der Mittel laut der Stiftung nun transparenter. Für die Kosten der Balustradenfiguren in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro seien Spendenmittel zur Verfügung gestellt worden.
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