Nach zwei Messerattacken steht ein 30-Jähriger vor dem Berliner Landgericht. Er soll am Silvestertag einen damals 69 Jahre alten Mann vor einem Supermarkt hinterhältig attackiert und kurz darauf einen 19-Jährigen vor einem Hotel mit einem Messer angegriffen haben. Der Senior sei lebensgefährlich verletzt worden. Der Verteidiger erklärte zu Prozessbeginn, sein Mandant werde sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.
Die Staatsanwaltschaft geht in dem Verfahren wegen versuchten Mordes in zwei Fällen davon aus, dass der seit mehreren Jahren in Schweden ansässige Syrer wegen einer erheblichen Erkrankung im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt habe. Die Behörde strebt seine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Messer im Supermarkt gestohlen
Der 30-Jährige soll Ende Dezember 2024 von Schweden nach Deutschland gereist sein. Am Silvestertag gegen 12.00 Uhr soll er in einem Supermarkt in Berlin-Charlottenburg zwei Küchenmesser gestohlen und vor dem Geschäft einen Senior attackiert haben. Zeugen hätten den Angreifer wegdrängen können, so der Staatsanwalt. Der 30-Jährige sei geflohen und habe wenig später einen ihm unbekannten jungen Mann am Arm verletzt.
Das inzwischen 70 Jahre alte Opfer sagte als Zeuge im Prozess, er habe nach einem Einkauf an seinem Fahrrad gestanden, als er plötzlich von hinten gepackt worden sei. Der Angreifer habe immer wieder auf ihn eingestochen - «insgesamt elf Messerstiche waren es». Den Mann habe er zuvor nicht gesehen und nicht gekannt.
Der Beschuldigte wurde in der Nähe des Tatortes festgenommen. Er befindet sich seitdem im Krankenhaus des Maßregelvollzugs. Für den Prozess sind vier weitere Verhandlungstage bis zum 1. August vorgesehen.
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