Im Rahmen des derzeitigen Waffenverbots an mehreren Berliner Bahnhöfen hat die Bundespolizei in den ersten zwei Wochen 160 verbotene Gegenstände sichergestellt. Dazu zählten 81 Messer unterschiedlicher Art, wie die Bundespolizei mitteilte. Insgesamt seien rund 1.970 Menschen an 12 Bahnhöfen kontrolliert worden. Bei 136 von ihnen wurden demnach gefährliche Gegenstände sichergestellt.
Das aktuelle Verbot der Bundespolizei für gefährliche Gegenstände gilt noch bis 30. Juni. Betroffen sind die Bahnhöfe Hauptbahnhof, Südkreuz, Zoologischer Garten, Friedrichstraße, Alexanderplatz, Gesundbrunnen, Spandau, Ostbahnhof, Warschauer Straße, Ostkreuz, Lichtenberg und Neukölln. Das Verbot umfasst Messer, Äxte, Reizgas und Baseballschläger, aber auch Schusswaffen aller Art.
Mehr als 200 weitere Straftaten
Zur Halbzeit zeigte sich die Bundespolizei zufrieden: Der Einsatz verlaufe erfolgreich und trage zu einem «Sicherheitsgewinn» im Bahnverkehr bei. In 79 Fällen stellten die Polizisten einen Verstoß gegen die Verbotsverfügung vor, bei 46 Fällen lagen Verstöße gegen das Waffengesetz vor.
Nach den Angaben wurden neben den Messern 36 Reizstoffe, 22 Werkzeuge, 12 Hiebwaffen, 5 Waffen sowie 4 weitere gefährliche Gegenstände sichergestellt. Bei den Kontrollen deckten die Beamtinnen und Beamten zudem 219 Straftaten auf, wie es hieß. Meist ging es um Gewalt- (44) und Aufenthaltsdelikte (42) sowie um Drogenkriminalität (34).
Waffen- und Messerverbot im Berliner Nahverkehr
Berlin plant eine Ausweitung des Waffen- und Messerverbots auf den Nahverkehr. Es soll noch ab diesem Sommer gelten. Wie Innensenatorin Iris Spranger (SPD) ankündigte, wird der Senat CDU und SPD noch im Juni die gesetzliche Grundlage dafür beschließen. Danach werden Waffen und Messer in U- und S-Bahnen, Straßenbahnen, Bussen, auf Bahnsteigen und in Bahnhöfen verboten. Wird die Verordnung wie geplant im Juni vom schwarz-roten Senat verabschiedet, könnte sie ab Mitte Juli in Kraft treten.
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