Mehr als 180 Polizisten im Einsatz, Rauschgiftspürhunde und schnelle Urin- oder Blutproben: Bei einer großen Aktion kontrolliert die Berliner Polizei Autofahrer noch bis zum Donnerstagabend. Unter dem Titel «Drogen im Straßenverkehr» stoppen Beamtinnen und Beamten am Tempelhofer Damm reihenweise Fahrzeuge - und wurden fündig.
In den ersten zweieinhalb Stunden der Verkehrskontrolle kamen nach Angaben eines Polizeisprechers sechs Personen in Polizeigewahrsam, damit ihnen eine Blutprobe entnommen werden konnte. Es habe diverse Fälle gegeben, in denen Menschen ohne Fahrerlaubnis unterwegs gewesen seien oder ihr Auto nicht versichert gewesen sei. Auch Urkundenfälschungen wurden registriert.
Urinproben für Drogentests
Um solche Fälle zu entdecken, waren nach Angaben des Polizeisprechers an der Aktion Polizisten beteiligt, die sich mit solchen Dokumenten besonders gut auskennen. Es sei auch möglich, in Verdachtsfällen direkt vor Ort Urinproben für einen Drogentest zu nehmen und auszuwerten. In mindestens einem Fall wurde ein positives Ergebnis für den berauschenden Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) angezeigt.
Zuletzt hatte ein Unfall in Wedding, bei dem ein 20-Jähriger in eine Kindergruppe fuhr, für Schlagzeilen gesorgt. Der Fahrer stand nach Polizeiangaben unter dem Einfluss von Drogen- und Medikamenten, wie die Auswertung einer Blutprobe ergab. Der junge Mann soll nach bisherigen Erkenntnissen am 4. September mit dem Auto bei Rot über eine Ampel gefahren und die Gruppe erfasst haben. Eine Betreuerin wurde schwer verletzt. So ein Fall zeige, dass Drogen und Alkohol am Steuer keine Randerscheinungen seien, sondern Realität, erklärte ein Polizeisprecher.
Staus infolge der Kontrolle
Die großangelegte Verkehrskontrolle sorgte in den Nachmittagsstunden rund um den Tempelhofer Damm, der eine Verkehrsader der Stadt ist, für Stau. Der Einsatz, an dem sich auch Zoll und Polizisten aus Brandenburg beteiligten, sollte noch bis 20.00 Uhr gehen. Er bildete den Abschluss einer dreitägigen Aktion. Laut Polizei gab es diese zum sechsten Mal in der Hauptstadt.
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