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Klinik-Aus: Wittstock soll möglichst Medizinstandort bleiben

Die Landesregierung und die Stadt Wittstock/Dosse suchen nach Lösungen für den Erhalt medizinischer Versorgung angesichts der geplanten Schließung des Krankenhauses. (Symbolbild) / Foto: Soeren Stache/dpa
Die Landesregierung und die Stadt Wittstock/Dosse suchen nach Lösungen für den Erhalt medizinischer Versorgung angesichts der geplanten Schließung des Krankenhauses. (Symbolbild) / Foto: Soeren Stache/dpa

In Wittstock/Dosse soll die Klinik Ende nächsten Jahres schließen. Die Stadt soll aber weiter gut medizinisch versorgt werden - darauf dringen Landesregierung und Bürgermeister. Was können sie tun?

Nach dem geplanten Aus für das Krankenhaus in Wittstock/Dosse läuft eine Aktion zur Sicherung der medizinischen Versorgung an. Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos, für BSW) und Bürgermeister Philipp Wacker (CDU) wollen den Standort erhalten. «Es wird keine Strukturveränderung geben, ohne dass alternative Versorgungsangebote entstehen. Die Notfallversorgung muss dauerhaft gewährleistet bleiben», teilte Müller nach einem Treffen mit Wacker mit. Viele Regionen würden in der Krankenhausreform zu wenig berücksichtigt.

Runder Tisch geplant

Der Bürgermeister plant, für Anfang September zu einem Runden Tisch einzuladen. «Eine dauerhafte Notaufnahme und die kardiologische Versorgung sind für uns unverzichtbar», sagte Wacker. «Wir erwarten vom Bund, dass ländliche Räume wie unserer besser berücksichtigt werden.»

Die KMG Kliniken Nordbrandenburg will den Standort Wittstock zum 1. Januar 2027 schließen. Sie begründet das Aus mit Vorgaben der Krankenhausreform. Die Betreibergesellschaft hatte sich aber offen für eine mögliche weitere Nutzung gezeigt. Die Kardiologie (Herz- und Kreislauferkrankungen) und die Gastroenterologie (Krankheiten des Magen-Darm-Trakts) sollen in die Klinik Pritzwalk (Prignitz) verlagert werden.

Müller will Betreiberfirma in die Pflicht nehmen

Die Ministerin will in der kommenden Woche mit der Spitze der KMG Kliniken sprechen: «KMG hat einen Versorgungsauftrag. Wir werden sie in die Pflicht nehmen», sagte Müller. Wittstock sei trotz der Fachabteilungen kein sogenanntes Sicherstellungskrankenhaus und falle damit nicht unter Ausnahmeregelungen der Reform.

Die Krankenhausreform ist seit 1. Januar in Kraft. Geplant ist, dass die Länder ihren Kliniken bis Ende 2026 Leistungsgruppen zuweisen. Die Finanzierung soll schrittweise umgestellt werden. Die SPD/BSW-Koalition will alle Krankenhausstandorte erhalten - aber nicht zwingend als Klinik. Müller setzt auf eine engere Verzahnung von Krankenhäusern und Arztpraxen. Die Reform bringt nach ihrer Ansicht längere Wege zum Arzt.

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