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Ärzte warnen: Osteoporose bleibt oft zu lange unentdeckt

Die Aufklärungskampagne richtet sich an Patienten und Angehörige. / Foto: Jens Kalaene/dpa
Die Aufklärungskampagne richtet sich an Patienten und Angehörige. / Foto: Jens Kalaene/dpa

Wer denkt, Knochenbrüche seien eine gewöhnliche Alterserscheinung, irrt: Experten warnen vor den Folgen einer unerkannten Osteoporose und erklären, wie eine schnelle Messung schützt.

Die Krankheit Osteoporose wird Experten zufolge häufig zu spät erkannt. Viele Menschen wissen nicht, dass sie betroffen sind und werden daher nicht behandelt, wie Christoph Eichhorn, Vize-Vorsitzender des Deutschen Orthopäden- und Unfallchirurgen-Verbandes (DOUV) auf einer Pressekonferenz sagte. Er empfiehlt: «Wenn sie eine Fraktur haben, gehen Sie bitte zum Arzt und lassen sich beraten.» Viele würden denken, ein Oberschenkelhalsbruch gehöre zum Älterwerden dazu. «Tut es nicht.»

Anlässlich des Welt-Osteoporose-Tags am 20. Oktober startet der DOUV eine Aufklärungskampagne. Botschafterinnen sind Schauspielerin Uschi Glas und TV-Moderatorin Claudia Kleinert. Sie wolle Menschen dazu animieren, Selbstverantwortung zu übernehmen, sagte Glas. «Auch vielleicht die Verantwortung für die Großmutter oder für die Mutter oder für den Vater, dass man sagt, geh du da mal hin, lass deine Knochendichte messen und schau mal, ob du auch fit bist.» Sie selbst habe erst kürzlich eine Knochendichtemessung gemacht und zum Glück «ganz tolle Werte».

5 Millionen Betroffene

Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der vor allem mit zunehmendem Alter Knochensubstanz verloren geht. Dadurch verlieren die Knochen an Stabilität, sie werden poröser und dünner und können leichter brechen - auch ohne einen Sturz. Besonders häufig sind Brüche an der Hüfte, an der Wirbelsäule und am Unterarm. Nach Angaben des DOUV sind deutschlandweit rund fünf Millionen Menschen betroffen, 80 Prozent sind Frauen.

Wenn die Osteoporose nicht behandelt wird, erleidet gut jeder dritte Patient innerhalb des ersten Jahres nach einem Bruch eine zweite Fraktur, wie Orthopäde Eichhorn erklärte. Viele Menschen müssten nach einem Bruch in die Reha oder in die Pflege. «Und das alles nur, weil man vorher nicht gemessen hat.»

Medikament kann Knochendichte verbessern

Die Knochendichtemessung ist laut Eichhorn schmerzfrei und dauert nur etwa drei Minuten. Sie zeigt, wie stabil die Knochen sind. Der Patient legt sich dafür auf den Rücken und wird mit einem Laser abgetastet. Wird eine Osteoporose festgestellt, kann der Patient unter anderem mit einem Medikament behandelt werden, das die Knochendichte verbessert.

Auch Osteoporose-Patientin Sabine Thelen wird mit einem Medikament behandelt und fühlt sich seitdem deutlich besser. Die 57-Jährige war vor einigen Jahren wegen Rückenschmerzen zum Orthopäden gegangen, wie sie erzählte. Dort wurde festgestellt, dass drei Wirbelkörper eingebrochen waren. Diagnose: Osteoporose. «Ich habe das nicht bewusst wahrgenommen», sagte sie heute. Dank der Behandlung traue sie sich heute wieder alle Bewegungen im Alltag zu machen. Auch Sport sei möglich.

«Wir haben deutschlandweit eine super Versorgung»

Auf einer speziell eingerichtete Website informiert der DOUV ausführlich über die Krankheit und ihre Behandlungsmöglichkeiten. Mithilfe der Expertensuche können Nutzer ihre Postleitzahl angegeben und behandelnde Osteologinnen und Osteologen in ihrer Nähe finden. «Wir haben deutschlandweit eine super Versorgung», sagt Eichhorn.

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