Auch knapp eine Woche nach dem Lotto-Rekordgewinn von 120 Millionen Euro in Berlin ist der erfolgreiche Glücksspieler nicht gefunden. Der oder die Gewinnerin des Eurojackpots habe sich noch nicht gemeldet, sagte Thomas Dumke, Sprecher von Lotto Berlin, der Deutschen Presse-Agentur.
Beeilen muss sich der Gewinner nicht: Er hat drei Jahre Zeit, erst dann verjährt der Gewinn. Gerechnet wird ab dem 1. Januar 2026 - die 120 Millionen Euro können also noch bis Ende 2028 abgeholt werden.
Gewinner vermutlich kein regelmäßiger Spieler
Dass der Gewinn bisher nicht abgeholt wurde, findet Dumke nicht völlig überraschend. Lotto Berlin geht davon aus, dass es sich bei dem Gewinner oder der Gewinnerin nicht um einen regelmäßigen Glücksspieler handelt, sondern eher um einen Jackpotspieler.
Der Spieler oder die Spielerin hatte einmalig neun Tipps im Wert von 19 Euro bei einer Annahmestelle in Charlottenburg-Wilmersdorf abgegeben. «Regelmäßige Tipper kennen ihre Zahlen oft auswendig und wissen genau, wann die Ziehung stattfindet», sagte Dumke. Beim Eurojackpot gebe es mehr Gelegenheitsspieler als beim klassischen Lotto. «Vielleicht findet der Gewinner seinen Schein auch erst im Portemonnaie, wenn er das nächste Mal spielt.»
Millionen-Gewinner in Hessen findet Lottoschein zufällig wieder
Vergleichbares geschah einem Mann aus dem Rhein-Main-Gebiet in Hessen, der sechs Monate nach der Ziehung zufällig seinen vergessenen Lottoschein fand - und rund 15 Millionen Euro gewann. Der Glückspilz stieß in einer Übergangsjacke auf die zusammengefaltete Spielquittung, wie die Lottogesellschaft in Wiesbaden mitteilte.
«Als ich dann mit dem Handy die Zahlen verglich und die Gewinnsumme sah, war ich vollkommen geschockt», sagte der Vater mit Familie laut Mitteilung. Bei der Samstagsziehung am 29. März hatte er mit den sechs richtigen Zahlen samt Superzahl den Lotto-6aus49-Jackpot geknackt, sein Glück aber nicht bemerkt.
«Wie blöd kann man eigentlich sein, das nicht abzuholen?»
Als er von der Suche von Lotto Hessen nach dem nicht abgeholten 15,3-Millionen Euro-Gewinn erfuhr, habe er sich noch gewundert und gedacht: «Wie blöd kann man eigentlich sein, das nicht abzuholen? Da wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass ich der Gesuchte sein könnte.»
Mit seinem Gewinn wolle er eine neue Wohnzimmercouch kaufen – und mit seiner Frau zusammen vor allem für die Kinder vorsorgen. Das Paar habe sich geschworen, niemanden sonst in den Gewinn einzuweihen, teilte Lotto Hessen mit.
Das passiert, wenn Berliner Gewinner 120-Millionen Schein abgibt
In Berlin erklärte Lotto-Sprecher Dumke: «Wenn der Gewinner den Glücksschein in einer Filiale abgibt, wird er dort zunächst nur über einen Gewinn von mehr als 500 Euro informiert.» Mit Hilfe der Zahlen und der Gewinnquoten könne er sich seinen genauen Gewinn dann online ermitteln - oder sich alle Details in der Lotto-Zentrale unweit des Kurfürstendamms erläutern lassen.
Theoretisch kann der Mann oder die Frau sich den Gewinn aufs Konto überweisen lassen, ohne sich jemals in der Zentrale blicken zu lassen - und zwar über eine sogenannte Zentralgewinnanforderung, die in der Filiale ausgefüllt und an die Zentrale geschickt wird.
«Ich an seiner Stelle würde das aber nicht machen. Ich würde die Gewinn-Quittung nicht aus der Hand geben und in die Zentrale kommen», sagte Dumke. Manche Gewinner kämen auch mehrmals vorbei, um dort in einem geschützten Raum über die neue Lebenssituation sprechen zu können.
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