An den Brandenburger Schulen werden immer mehr Seiteneinsteiger zur Abfederung des Lehrkräftemangels eingesetzt. Die Zahl stieg im laufenden Schuljahr 2024/2025 auf 4.500, wie das Bildungsministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Der Anteil der Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger liegt damit bei rund einem Fünftel (20,3 Prozent) aller rund 22.000 Lehrkräfte – deutlich höher als im Bundesdurchschnitt.
Im Schuljahr 2023/2024 betrug die Zahl der Seiteneinsteiger laut Ministerium noch 3.820, das entsprach einem Anteil von 17,7 Prozent aller Lehrkräfte. Die Zahl lag im Schuljahr 2022/2023 bei 3.222, das war ein Anteil von 15,4 Prozent an allen Lehrkräften.
Das Bildungsministerium verwies darauf, dass es sich um einen landesweiten Durchschnitt handelt, das heißt, die Zahlen sind regional unterschiedlich. In den Regionen nahe Berlin ist der Anteil der Seiteneinsteiger niedriger, auf dem Land ist er höher.
Lehrkräfte fehlen – nicht nur in Brandenburg
In Brandenburg herrscht Lehrermangel – deswegen gibt es mehr Seiteneinsteiger. Die Lehrerinnen und Lehrer im Land sollen voraussichtlich ab dem zweiten Halbjahr des nächsten Schuljahres wegen der schwierigen Finanzlage eine Stunde mehr unterrichten und anderswo entlastet werden. Das soll nicht für Förder- und Berufsschulen sowie soziale Brennpunktschulen gelten.
Auch bundesweit setzen die Schulen angesichts von Lehrkräftemangel zunehmend auf Quer- und Seiteneinsteiger. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hatten im Schuljahr 2023/24 etwa 10,5 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer an den allgemeinbildenden Schulen keine anerkannte Lehramtsprüfung abgelegt. Das sind rund 77.600 der insgesamt 739.500 Lehrkräfte. Im Schuljahr 2022/23 lag der Anteil noch bei 9,8 Prozent.
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